Meine Empfehlungen

Meine Empfehlungen zu Filmen, Büchern, Musik u.a.:

Sehr sehenswerte Verfilmungen von äußerst lesenswerten Büchern sind z.B. (in alphabetischer Reihenfolge der Buchtitel):

  • > „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini (eine anmutende Geschichte über furchtbare Kindheiten in Afghanistan)
  • > „Emmas Glück“ von Claudia Schreiber (lustig und tragisch zugleich)
  • > "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" von Peter Hoeg (spannend)
  • > „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving (einem meiner Lieblingsautoren)
  • > „Headhunter“ von Jo Nesbo (dessen Buch „Kakerlaken“ und den dortigen „Helden“ Harry Hole ich allen Krimifans empfehle, sofern nicht ohnehin bekannt); gestern (16.12.2019) gab es den Kinofilm "Schneemann" im Fernsehen, sehr, sehr sehenswert, wenn auch nichts für schwache Nerven, aber super nah dran am Buch

und aus neuerer Zeit:

  • > „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel (ein traumhaftes Buch und eine umso erstaunlichere Umsetzung in dem Film)
  • > "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" (ein lustiges Buch und eine sehr lustige Verfilmung)
  • > Hingegen fand ich die Verfilmung von "Der Medicus" zwar sehr ansprechend bebildert, aber nicht so gut wie das Buch von Noah Gordon (was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich das Buch bereits vor Jahrzehnten gelesen habe)
  • > "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green ist zwar ein "Jugendbuch", welches mich aber auch als Erwachsener sehr angesprochen hat. Die filmische Umsetzung ist zumindest in deren zweiten Teil sehr gut und insgesamt nah am Buch. Da es sich um eine Liebesgeschichte zweier lebensbeendend an Krebs erkrankter Jugendlicher handelt, überwiegen die traurigen Momente; also nicht unbedingt ein Film für einen "netten" Abend, aber trotzdem sehenswert. (Beim Stichwort "Jugendbuch" fällt mir natürlich auch noch "tschick" von Wolfgang Herrndorf ein; jedenfalls lesenswert auch für Erwachsene und inzwischen auch mit einer tollen Verfilmung, s.u.)
  • > "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" von Francois Lelord habe ich ebenso wie die anderen Bücher ("Hector und die Geheimnisse der Liebe" und "Im Durcheinanderland der Liebe") seinerzeit mit viel Freude gelesen; die Verfilmung der Suche nach dem Glück ist selbst als "Ablenkung" bei einem langen Flug bei weitem nicht so gut, wie das Buch. Muss man nicht gesehen haben. Was man sich aber sehr gut ansehen kann, und ich damals als Buch auch flott weggelesen habe, ist "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling. Den schon etwas älteren Film habe ich vor kurzem auf DVD gesehen und war ganz angetan.
  • > "Tschick" von Wolfgang Herrndorf, ist nicht nur ein sehr lesenswertes (Jugend-)Buch (s.u.), sondern die filmische Umsetzung von Fatih Akin auch sehr sehenswert.
  • > hingegen ist "Sowas von da" (von Tino Hanekamp, s.u.) ein wirklich schlechter Film, trotz oder gerade im Vergleich zu dem Buch.
  • > "Der Junge muss an die frische Luft" ist ein wunderschön trauriger und zugleich lustiger Film; das zugrundeliegende Buch von Hape Kerpeling ist in dem Film sehr gut umgesetzt, auch wenn das lesenswerte Buch noch einen interessanten "Ticken" gesellschaftspolitischer ist.
  • > Ebenfalls sehr sehenswert sind die Verfilmungen der "Almen"-Bücher von Sutter.

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Womöglich gibt es auch Verfilmungen der nachfolgenden Bücher, die ich aber nicht gesehen habe. Diese Bücher sind jedoch – neben den oben genannten – weitere Favoriten meiner Buchempfehlungen (ebenfalls in alphabetischer Reihenfolge der Buchtitel):

  • > „Das Spiel des Engels“ von  - dem leider zwischenzeitlich bereits verstorbenen - Carlos Ruiz Zafón (für Menschen mit Freude an phantastischen Geschichten)
  • > „Der Trafikant“ von Robert Seethaler (über couragierte Menschen in furchtbaren Zeiten)
  • > „Deutschboden“ von Moritz von Uslar (über „schreckliche“ Menschen und den Versuch, sie zu verstehen)
  • > „Die dunkle Seite des Mondes“ von Martin Suter (von ihm verpasse ich kein neues Buch)(es habe - s.o. - inzwischen auch zwei sehr gute Verfilmungen aus der "Almen"-Reihe gesehen.)
  • > „Die souveräne Leserin“ von Alan Bennet (für alle Englandfans)
  • > „Die 13 ½ Jahre des Käpt´n Blaubär“ von Walter Moers (für die, die jung geblieben sind)
  • > „Fast Genial“ von Benedikt Wells und
  • > „Hearthland“ von Joey Goebel (wenn´s mal nicht Irving, aber genauso lesenswert sein soll; dazu hörte ich neulich auf einer Lesung von Benedikt Wels, dass er ganz verzweifelt war, als er von diesem Buchtitel hörte, da er einen ähnlich klingenden Buchtitel (s.u.) bereits vor Augen hatte)
  • > "Gott Bewahre" von John Niven (jedenfalls für alle, die schmunzelnd mal darüber nachdenken wollen, was Jesus heutzutage erleben könnte)
  • > „Kafka am Strand“ von Haruki Murakami und
  • > „Karte und Gebiet“ von Michel Houellebecq (man mag staunen, aber beide vorgenannten Autoren habe ich erst sehr spät für mich entdeckt)
  • > „Löwe in Aspik“ von Gerhard Mensching (ein „kleines“ und sehr humorvolles Buch)
  • > „Mehr Bier“ von Jakob Arjouri (wer kernige Krimis mag, sollte alle Krimis von ihm lesen, oder hat es bereits getan)
  • > „Schneller als der Tod“ von Josh Bazett (für Krimifreunde schneller Worte)
  • > „Verrückt in Alabama“ von Mark Childress (ein wahrhaft verrückte Geschichte; ein Muss für Freunde abstruser Details)

Wie man womöglich bereits ahnt, lese ich für mein Leben gerne. Einer Dankeskarte habe ich den sehr passenden Spruch von Heinrich Heine entnommen:

"Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste".

Vor einiger Zeit (September 2017) habe ich in der Zeitung gelesen, dass irgendjemand errechnet haben will, dass man in seinem Leben nur gut 5.000 Bücher lesen könne, und alleine in Deutschland jedes Jahr mehr als 70.000 neue Bücher veröffentlicht würden. Selbst wenn die Zahlen andersherum zutreffend sein sollten, hätte man zwar etwas mehr Zeit, wäre die Suche nach einem lesenswerten Buch aber immer noch nicht einfach.

In diesem Sinne berichte ich nachfolgend und fortlaufend von den von mir zuletzt gelesenen Büchern: 

"Der weite Weg nach Hause" von Rose Tremain ist eine schöne Geschichte über das (Nicht-)Ankommen in der Ferne. Ein sehr amüsantes Buch ist "So was von da" von Tino Hanekamp, sicherlich mit vielen deja vus für Menschen, die zu einer gewissen Zeit in Hamburg gelebt haben. Die Verfilmung, die gerade - August 2018 - in die Kinos gekommen ist, hat nicht nur schlechte Kritiken erhalten, sondern ist auch einfach schlecht. Gerne kaufe ich meine Bücher in einem der Ladengeschäfte der Buchhandlung "Stories" in Hamburg, nicht nur wegen der guten Beratung, sondern auch wegen der netten Atmosphäre vor Ort. Zuletzt habe ich von dort empfohlen bekommen: "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" von Alex Capus (ein richtig toller Roman). Danach habe ich gelesen "Almen und die Dahlien" von Martin Suter (und bin schon gespannt auf die sich am Ende abzeichnende Fortsetzung). Anschließend hat mich "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce im wahrsten Sinne des Wortes "bewegt". Sehr kurzweilig war "Blinde Vögel" von U. Poznanski zu lesen, nach "Fünf" der zweite spannende Krimi aus der Reihe mit den beiden Salzburger Hauptakteuren. Ein sehr, aber nicht nur, lustiges Buch - insbesondere die Segelgeschichte ab Seite 172 hat es mir sehr angetan - ist: "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" von Joachim Meyerhoff, unbedingt lesenswert. Nachdem ich das "Washington-Dekret" von Adler Olsen ziemlich "flach" fand, habe ich den fünften Krimi aus der Reihe mit dem Sonderdezernat Q, "Erwartung" verschlungen, da er bis zum Ende sehr spannend ist (zumindest von dem ersten Buch dieser Reihe gibt es auch eine sehr sehenswerte Verfilmung). Danach habe ich einen "alten" Krimiklassiker erneut gelesen. Die von Thomas Müller sehr ansprechend illustrierte Fassung von "Der große Schlaf" von Raymond Chandler habe ich bei der Büchergilde Gutenberg erworben, in der ich schon seit 1990 Mitglied bin. Mit dem Roman "Kanada" von Richards Fords wurde ich nicht so richtig warm. Dasselbe galt für die Romane von Jonathan Franzen, sowohl "Freiheit" als auch "Die Korrekturen" haben mich nicht gepackt bzw. habe ich nicht gepackt. Hingegen war der neueste Krimi von Arne Dahl "Bußestunde" sehr spannend zu lesen. Der vermeintlich schleppende Anfang löste sich am Ende dann sehr stimmig auf. Auch ein weiteres (s.o.) Buch von Joachim Meyerhoff "Alle Toten fliegen hoch - Amerika" kann man gut an zwei Abenden lesen. Leider habe ich nach 202 von 431 Seiten aus dem "zweiten" Buch von Rachel Joyce "Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte" aufgegeben, da es m.E. nicht so gut ist, wie das "erste" (s.o.). Hingegen ist das "Folgebuch" "Die Analphabetin, die rechnen konnte" von Jonas Jonasson nach "Der Hundertjährige, der ..." durchaus lesenswert, auch wenn Ideen und Stil an das erste Buch erinnern. Erstaunt habe ich feststellen können, dass auch der neue Krimi mit Harry Hole (s.o.). von Jo Nesbo (Koma) schlüssig und spannend anschließt an die vorherigen Krimis aus dieser Reihe. Man darf gespannt sein auf die sich am Ende abzeichnende Fortsetzung. "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes ist ein richtig dicker Schinken, der sich aber recht flott lesen lässt. Insgesamt eher seichte Literatur. Die Geschichte erinnert ein bisschen an "Ziemlich beste Freunde", dessen Verfilmung ich gerade auf DVD noch einmal gesehen habe (ein schöner Film). "San Miguel" von T.C. Boyle läuft derzeit "parallel" zu anderen Büchern, ich bin gespannt, ob mich Inhalt und Text noch packen wird. (Zwischendurch und als kleine Entspannung habe ich an zwei Abenden auf Empfehlung "Mr. Majestyk" von Elmore Leonard gelesen, ein Krimi mit einer kurzen, klaren Geschichte und ebensolchen Worten; in die selbe Richtung geht und ebenfalls innerhalb der Hin- und Rückfahrt von Hamburg nach Berlin zu lesen ist "Irgendwann gibt jeder auf" von Richard Stark, eine Geschichte ohne Umschweife; und nun, der selben Empfehlung sei Dank: "Gottes vergessene Stadt" von Thomas Ross, sprachlich deutlich komplexer als die beiden vorgenannten Krimis). Sehr unterhaltsam war - auch für zwischendurch: "Wäre ich Du, würde ich mich lieben" von Horst Evers; lauter schöne Beobachtungen sprachlich fein beschrieben. "Am zwölften Tag" von Wolfgang Schorlau, dessen Krimis immer wieder spannende, politische Hintergründe haben (bei diesem Thema - "politische Hintergründe in spannenden Krimis" - fällt mir als Autor natürlich auch Ulrich Ritzel ein, von dem ich zuletzt "Beifang" gelesen und für gut befunden hatte), sollte man nicht lesen, wenn man gerne in Tiermast produzierte Tiere isst (gestern Abend = 4.12.2018, habe ich eine sehenswerte Verfilmung im "Öffentlich-Rechtlichen-Fernsehen" gesehen). Auch mein zweites (s.o.) Buch von Haruki Murakami ("Die Pilgerreise des farblosen Herrn Tazaki") hat mich nicht losgelassen, ein sehr lesenswerter Roman. Auch "Neid" von Arne Dahl, einem weiteren meiner Krimi-Lieblingsautoren aus Skandinavien (neben Anne Holt; Häkan Nesser; Äke Adwardson; Stieg Larsson und - natürlich - dem "Altmeister" Henning Mankell), ist sehr spannend. Es handelt sich um den dritten Fall des Opcop-Teams mit Paul Hjelm. "Finnen von Sinnen" von Wolfram Eilenberger ist ein kurzweiliges, weil amüsantes Buch, welches mein Interesse an einem Besuch in Finnland geweckt hat. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dies von Finnen ebenso gesehen wird (oder es diesem Buch ebenso geht, wie einem ebenfalls von mir gern gelesenen Buch "Maria, ihm schmeckts nicht" von Jan Weiler; dazu ist mir von Italienern berichtet worden, die darüber - und über die Verfilmung - nicht lachen konnten, weil zu sehr pauschalierend, sprich "platt". Sehr "einfach" ist auch "Das Pubertier" von Weiler, welches man sogar in 3 Stunden gut durchlesen kann, aber nicht muss). Der zweite Band aus der Reihe des Opcop-Teams ("Zorn" von Arne Dahl) hat mich nicht überzeugt; einer der Erzählstränge ist mir deutlich zu konstruiert und dass und wie dieser dann auch noch mit dem anderen Strang verwoben ist, erscheint wenig plausibel. "Stoner" von John Williams ist ein "alter" Roman, der zu Recht wieder entdeckt wurde, lesenswert. "Unterhaltung" von Friedrich Ani wird seinem Titel gerecht; ein Kurzgeschichtenband - mit rotem Lesefaden - der im besten Sinne für Zwischendurch, z.B. die Überbrückung von Wartezeiten geeignet ist. Nun ist endlich (s.o.) "Almen und die verschwundene María" von Martin Suter rausgekommen; er (Martin Suter) kann einfach schreiben und - im positiven Sinne - unterhalten. Die ca. 200 Seiten kann man gut an einem Wochenende lesen. "Ostfriesen Killer" von Klaus-Peter Wolf kann man lesen, muss es aber nicht, d.h. die weiteren Folgen aus dieser Reihe werde ich wohl verpassen. (Apropos "Reihe": Auf die ersten ca. 20 Krimis von Donna Leon habe ich gewartet, die nächsten 5 dann noch gelesen und nunmehr aber schon seit längerer Zeit nichts mehr; hingegen sind die Krimis von Fred Vargas immer noch faszinierend, vielleicht auch, weil nicht jedes Jahr ein neues Buch herauskommt, hiervon gibt es übrigens auch einige sehr spannende Verfilmungen). Auch "Süden" von Friedrich Ani (s.o.) ist einfach "anders", der Autor hat seinen ganz eigenen und jedenfalls lesenswerten Stil. Auch ein weiteres Buch aus der "Parker-Reihe" von Richard Stark (s.o.): "Verbrechen ist Vertrauenssache" kann man an zwei/drei Abenden mal zwischendurch lesen. Auch (s.o.) "Léon und Louise" von Alex Capus ist ein wunderbares Buch. Ich hatte es vor längerer Zeit schon einmal in der Hand, aber nicht gelesen, womöglich weil mich eine Liebesgeschichte nicht ansprach. Nun bin ich aber seit "Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer" sehr angetan von seinem Schreibstil. Auch das o.g. Buch ist wort- und bilderreich geschrieben und einfach toll. Auch "Fette Ernte" von Thomas Ross ist ein flott lesbarer Krimi. Mein erster - und wahrscheinlich auch letzter - Western: "Deadwood" von Pete Dexter soll laut Aussage von vielen Westernfans sehr ungewöhnlich sein. Ich muss feststellen: (Leider) nicht mein Genre, weder als Buch, noch als Film. "Unruhe" von Jesper Stein soll laut Klappentext "Der" Krimibestseller aus Dänemark sein; na ja. Dies mag aufgrund des dänischen Hintergrundes der Geschichte in Dänemark der Fall sein, mir war er nicht spannend genug und zu sehr Hauptdarstellerbezogen. "Friedhof der Unschuldigen" von Andrew Miller ist ein lesenswerter historischer Roman aus der Zeit kurz vor der französischen Revolution. "Bretonisches Gold" von Jean-Luc Bannalec ist leichte/seichte Krimikost. Entsprechend den Ankündigungen geht es eher um die in der Tat netten Beschreibungen von Land, Essen und Leuten, denn um die Spannung. (zu der vorgenannten Kategorie gehören zB auch die "Krimis" von Petra Oelker, von denen ich viele und dann vorrangig wegen der Beschreibungen der historischen Situation in Hamburg gelesen habe; und da ich gerade dabei bin. Auch die "Krimis" mit Kommissar Kluftinger der Autoren Kobr und Klüpfel kann man lesen, nach meinem Eindruck waren jedoch die ersten 2-3 Bände die lustigsten.)  "Hundert Tage" von Lukas Bärfuss ist ein sogenannter "politischer Roman". Er schildert eindringlich - und lesenswert - die sehr persönliche "Teilnahme" eines Schweizer Diplomaten an den Völkermorden in Ruanda in den neunziger Jahren. Das neueste Buch von Bernhard Schlink: "Die Frau auf der Treppe" kann man sehr zügig lesen. Dabei fällt mir wieder ein, dass ich auch die meisten der vorhergehenden Bücher von ihm gelesen habe, und zwar gerne. Neben dem "Klassiker" ("Der Vorleser", von dem es nach meiner Erinnerung auch eine durchaus sehenswerte Verfilmung gibt), hatten es mir insbesondere die Bücher aus der Reihe "Selbs-" angetan. Ein guter Schriftsteller mit einer für einen Juristen sehr sympathisch unjuristischen Sprache (ein kleiner Teil der Geschichte aus "Die Frau auf der Treppe" hat mich dabei an das Buch "Patentöchter" von Julia Albrecht und Corinna Ponto erinnert, welches ich schon vor einiger Zeit und mit großem Interesse gelesen habe). Das neueste Buch von Robert Seethaler (s.o.) "Ein ganzes Leben" ist lesenswert. Seethaler schreibt so plastisch über "fremde" Lebensgeschichten, dass man beim Lesen meint, selbst dabei zu sein. "Galveston" von Nic Pizzolatto gehört laut Klappentext zu dem Genre "Krimi Noir". Ich würde dies übersetzen mit "Knallharte, aber verletzliche Helden kämpfen allein - und nur gegenüber den Bösen dann aber auch deutlich unfair - jedenfalls aber für eine gute Sache" (die Fachwelt findet andere Worte). Jedenfalls ein guter Krimi. Dann habe ich mich noch einmal - s.o - an "San Miguel" versucht; leider wieder ohne Erfolg, d.h. ich lege das Buch jetzt zur Seite. Auch die Autoren Hjorth & Rosenfeldt (skandinavische Krimiautoren, die in meiner obigen Aufstellung der "guten" Autoren noch fehlten) haben mit dem Hauptakteur (Kriminalpsychologe Sebastian Bergmann) bereits in den vorhergehenden Büchern eine überraschend unsympathische Figur geschaffen. Auch "Das Mädchen, das verstummte" ist spannend geschrieben; die Autoren verstehen ihr Geschäft. Im Anschluss habe ich innerhalb weniger Tage "Der Sohn" von Jo Nesbo gelesen. Spannend und kurzweilig. Ich bin gespannt, ob die in diesem Buch "angelegten" Personen in einer Fortsetzung weiterleben werden; es böte sich an. Auch der 5. Roman aus der Reihe von Volker Kutscher ("Märzgefallene") ist ein "historischer" Krimiroman und spielt in den 30er Jahren in Berlin. Auch wegen der sehr eindrücklichen Schilderungen des "Alltags" der damaligen Zeit sind die Bücher lesenswert. "Es war mir ein Vergnügen" von Henning Venske ist eine gut lesbare, aber nicht immer "vergnügliche" Biographie. Spannend fand ich die Kindheits- und Jugenderlebnisse sowie die Sicht eines konsequent politisch denkenden Menschen auf die politische Geschichte Deutschlands. Nicht immer folgen konnte ich den teilweise sehr detaillierten Schilderungen "wer mit wem wo wie was" aufgeführt hat, da fehlten mir leider der Bezug oder eben 25 Jahre. Einer ungewollt langen Wartezeit auf einem Flughafen und der Empfehlung einer Buchhändlerin folgend habe ich mich dann an dem Erstlingswerk "Place de ´l Etoile" des letztjährigen Nobelpreisträgers für Literatur, Patrick Modiano versucht. Nicht nur auf den ersten Eindruck: Keine ganz einfache Kost, d.h. anspruchsvolle Literatur-Literatur. Als anschließende Entspannung meinte ich dann "Passagier 23" von Sebastian Fitzek zu lesen. Man kann dieses Buch in der Tat an einem Tag durchlesen, mE ist aber der durchaus spannende Plot schon zu Beginn viel zu konstruiert. Mich hat das Buch - und der Schreibstil des Autors - nicht überzeugen können. Auch das neue Buch von Martin Suter: "Montechristo" ist ein "echter" Suter, d.h. eine spannende Geschichte flott lesbar. Ebenfalls gut zur Entspannung und in kleinen Kapiteln genießbar ist "Vom Aufstieg und anderen Niederlagen", zusammengestellte Interviews, die Giovanni di Lorenzo mit ganz unterschiedlichen Personen geführt hat. "Cabo De Gata", ein neuerer Roman von Eugen Ruge (dabei fällt mir ein, dass ich das "berühmteste" Buch dieses Autors - "In den Zeiten des abnehmenden Lichts" seinerzeit sehr lesenswert fand) ist ein eher "seichtes" Buch; nett geschrieben mit allerdings überschaubarem Inhalt. "Feuer in Berlin", der ersten Teil der Berliner Trilogie von Philip Kerr fand ich gut und die Kriminalgeschichte erinnert nicht nur wegen der Zeit, in der sie spielt, an die ebenfalls guten Krimis von Volker Kutscher (s.o.). Der zweite Teil: "Im Sog der dunklen Mächte" ist eindeutig eine zu sexualtherapeutenlastige Geschichte. Durch den dritten Teil: "Alte Freunde, neue Feinde", welcher vorrangig in Wien ab 1947 spielt, habe ich mich "durcharbeiten" müssen, d.h. beim nächsten Mal würde ich es nach dem ersten Teil bewenden lassen. Bei "Wie der Soldat das Grammofon repariert", einem Roman von Sasa Stanisic, habe ich beim ersten Teil einen Moment gebraucht, um mich an den - jugendlichen - Erzählstil zu gewöhnen. Die Schilderung der persönlichen Eindrücke eines Jugendlichen im verfallenden Jugoslawien Anfang der 90er Jahre ist jedenfalls sehr lesenswert. "Das Geld war schmutzig", der Dritte Teil einer Trilogie um den Hauptdarsteller Parker von Richard Stark (s.o.) ist ein kurzweiliger Krimi, den man gut an einem verregneten Wochenende lesen kann. "gibt es alles oder nichts" von Jim Holt, laut Untertitel eine "philosophische Detektivgeschichte", ist ein - anspruchsvolles, aber gut lesbares - Sachbuch. Das neueste Buch von Adler Olsen "Verheissung" hat mich nicht richtig überzeugt. Olsen schreibt zwar weiterhin sehr flott lesbar, die Geschichte ist aber nicht überzeugend und stark konstruiert. Vielleicht ist das ermittelnde Team auch einfach "durch". Wer Interesse an der historischen Person "Jesus" hat und dazu ein wissenschaftliches, aber sehr gut lesbares "Geschichtsbuch" lesen möchte, dem empfehle ich "Zelot - Jesus von Nazareth und seine Zeit" von Reza Aslan. "Das Fest der Bedeutungslosigkeit" von Milan Kundera kann man in zwei Tagen gut lesen, muss es aber nicht. An das Buch von ihm ("Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins") habe ich nur noch ganz blasse Erinnerungen, das neueste Werk ist sehr blass. Der politische Krimi von Adrian McKinty "Der Katholische Bulle" spielt in Belfast in Jahre 1981 und ist eine spannende und gut geschriebene Geschichte, aus "Gott sei Dank" (?!) dort nicht mehr so aktuellen Zeiten. Während des Urlaubs habe ich zwei sehr lesenswerte Bücher gelesen. Zunächst "Tender Bar" von J.R. Moehringer, zwar nicht (ganz) wie John Irving, aber auch sehr gut geschrieben und mit einer lesenswerten Lebensgeschichte über das Großwerden eines Jungen/Mannes. Der Titel verrät es bereits, es spielt sehr viel in einer Bar, in Long Island. Dazu habe ich vor kurzem (Februar 2022 eine sehr schöne Verfilmung von - wenn auch nicht mit - George Cloony gesehen. "1Q84" sind auch als Taschenbuch (und mit allen drei Romanen) mehr als 1000 Seiten. Haruki Murakami schafft es jedoch immer wieder (s.o.), Geschichten zu erzählen, die mich zum Weiterlesen zwingen, so dass der Umfang nicht abschreckt oder die Geschichte lang wirkt. Im Gegenteil: Zwei Geschichten sind geschickt miteinander verknüpft und bilden überaus lesenswert die eigentliche und sehr phantasievolle Geschichte; typisch Murakami möchte man meinen. "Makarionissi oder die Insel der Seligen" von Vea Kaiser fand ich erst deutlich zu "plätschernd". Dies mag aber mit dem Anspruch der beiden zuvor gelesenen Büchern zusammenhängen. Inzwischen schließe ich zumindest nicht mehr aus, auch das viel gepriesene Buch "Blasmusikpop" der selben Autorin einmal zu lesen. Dann habe ich mal wieder an einem "Sachbuch", nämlich an "Das Kapital im 21. Jahrhundert" von Thomas Piketty versucht . (Leider) nicht nur mein erster Eindruck: Ganz schön wissenschaftlich, und deutlich anders als "Das Kapital - Ein Plädoyer für den Menschen" von damals noch Bischof, nunmehr Kardinal Reinhard Marx, welches ich bereits vor einiger Zeit gelesen habe, ohne dass es bleibenden Eindruck hinterlassen hätte. (Zwischendurch habe ich auf einer sehr langen Zugfahrt "Gefährliche Geliebte" von Haruki Murakami gelesen, und zwar in der Erstübersetzung, die seinerzeit zum Streit im Literarischen Quartett geführt haben soll. Ich weiß nicht, ob die neue Übersetzung besser ist. Die von mir gelesene Fassung war das erste Buch von Murakami, welches mich weder von der Geschichte, noch von der Sprache her mitreißen konnte.) Ebenfalls "zwischendurch" habe ich jetzt auch "Orang Utan Klaus" von Helge Schneider gelesen. Nachdem ich schon vor vielen Jahren bei einem Konzert in der alten Fabrik feststellen konnte, was für ein toller (und schräger) Musiker Herr Schneider ist, passt dieses Buch ziemlich gut zu ihm. Man wird es mögen (so wie ich), oder aber nur den Kopf schütteln. "Der Diestelfink" von Donna Tartt ist ein sehr langer Roman (über 1000 Seiten), mit ganz unterschiedlichen "Phasen". Die Geschichte ist auf den ersten 100-200 Seiten sehr gefühlvoll. Dann entwickelt sich die Lebensgeschichte des Hauptakteuers im weiteren Verlauf sehr spannend, wird dann aber zwischenzeitlich etwas langatmig und nimmt zum Ende wieder richtig Fahrt auf, um dann ganz am Ende wieder sehr gefühlsbetont zu werden. (Normaler Weise lese ich nicht zwei Bücher parallel. Zwischendurch hatte ich aber für 3 Tage die Möglichkeit, "Verschwörung" von David Lagercrantz (nach Stieg Larsson) zu lesen, und habe dieses Buch auch innerhalb von 3 Abenden bzw. Nächten durchgelesen. Nachdem ich aufgrund der Vorgeschichte (Streit zwischen Erben und Lebensgefährtin des verstorbenen Larsson) eher skeptisch war, dieses Buch zu kaufen, kann ich es aber jedem zum Lesen empfehlen, der die Trilogie von Larsson auch fesselnd fand. Die Hauptcharakteure bzw. deren "Geschichte" wird nahtlos und stimmig fortgesetzt. Die Geschichte ist wirklich spannend und gut geschrieben, auch wenn sie nicht ganz die "Dichte" der vorhergehenden Trilogie erreicht. "Blasmusikpop" (von Vea Kaiser, s.o.) habe ich zwischenzeitlich das zweite Mal begonnen und lege es nunmehr endgültig weg; die Geschichte und der Schreibstil spricht mich nicht an. Weihnachten 2015 sei Dank, hatte ich wieder eine ganze Auswahl von Büchern zum Lesen liegen. Das erste davon, "Ach diese Lücke, die entsetzliche Lücke" von Meyerhoff (s.o.) fand ich leider enttäuschend. Vielleicht ist mir dieses Buch im Vorwege zu sehr gelobt worden oder finde ich die ersten beiden (s.o.) einfach deutlich besser. Ich hatte bei den - mir fremden - "Schauspielschulgeschichte(n)" zunehmend das Gefühl, dass es dem Autor nicht um mich als Leser geht, sondern mehr um "seine" Geschichte. Auch das zweite Weihnachtsbuch, "Takeover - Und sie dankte den Göttern ..." von Adler Olsen (s.o.), das bereits 2003 im Original veröffentlicht wurde, ist eine große Enttäuschung. Es soll sich um einen "Thriller" handeln. Die Geschichte ist aber - mit Verlaub - "hohl" und bestätigt meine Befürchtung, dass es eins der Bücher von berühmt gewordenen Autoren ist, die "nachgeschoben" werden. Mich hat das vermeintlich spannende Ende nicht mehr interessiert, sondern ich habe das Buch nach gut 400 Seiten weggelegt. Hingegen ist auch der neue Krimi von Wolfgang Schorlau (s.o.): "Die schützende Hand" sehr spannend und erschreckend realistisch. Es geht um die Hintergründe eines gerade hochaktuellen Strafverfahrens. Lesenswert. Auch mein letztes "Weihnachtsbuch": "Die Menschen, die es nicht verdienen", dem neuen Krimi der Autoren Hjorten&Rosenfeldt (s.o.) war dann alles andere als eine Enttäuschung. Sehr spannend geschrieben; die Autoren verstehen ihr Handwerk. Das neue Werk von Jo Nesbo: "Blood on snow - Der Auftrag" spielt nicht nur in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, sondern hat auch einen ganz eigenen, "alten" Schreibstil. Nicht uninteressant; jedenfalls mal was anderes. Das hochgelobte und derzeit auch in den Bestsellerlisten oben auftauchende Buch "Auerhaus" von Bov Bjerg ist zwar ein Jugendbuch?!, aber - beinahe wie "tschik" (s.o.) - auch für Erwachsene sehr lesenswert. Immer mal wieder kapitelweise zwischendurch ist sehr informativ zu lesen das "Altona & Ottensen Buch" von Jörn Tietgen. Gerade für jemanden, der schon seit Jahrzehnten in diesen Vierteln unterwegs ist, gibt es viele neue und interessante Informationen. Der neue Roman von Peter Hoeg (s.o.): "Der Susan-Effekt", ist von der Sprache und von der Geschichte her "besonders" und lesenswert. Es ist eine Mischung von sehr persönlichen Schilderungen der Hauptdarstellerin und einer Science-Fiktion (oder nicht?) - Geschichte. Auch der neueste Krimi von fred Vargas (s.o.) "das barmherzige fallbeil" ist erfrischend anders bzw. "gleich". Man freut sich wieder einmal - quasi wie von einem alten Bekannten - etwas von dem Kommissar Adamsberg zu hören. Ich hatte weiter oben bereits einmal positiv erwähnt, dass der Autorin zugutekommt, dass sie nicht "in Reihe" schreibt. Wer Krimis mit leicht mystischen Elementen mag, wird Vargas mögen. Auch "BLOOD ON SNOW - Das Versteck", dem zweiten Teil des neuen Dreiteilers von Jo Nesbo (s.o.) ist spannend und gut lesbar. Kurze und meist auch sehr kurzweilige Geschichten von Elke Heidenreich liest man in ihrem Buch "Alles kein Zufall". Manchmal bleibt einem allerdings das Schmunzeln im Hals stecken, insbesondere bei den Schilderungen ihrer sehr "harten" Mutter. "Das Ende der Einsamkeit" ist das zweite tolle Buch, dass ich von Benedict Wells (s.o.) lese. Dieser - junge - Mann kann einfach gut schreiben und hat auch was zu erzählen. Eins der wenigen Bücher, bei denen ich "gezwungen" war, täglich weiter zu lesen. Das neue Buch von John Irving (s.o.): "Straße der Wunder", ist ein "echter" Irving: eine bzw. mehrere miteinander verbundene Geschichten mit abstrusen und sehr genau geschilderten Details, lesenswert. Zwischendurch hatte ich von einer Mandantin "Altes Land" von Dörthe Hansen geschenkt bekommen (vielen Dank noch einmal). Ich kenne kaum jemanden, der dieses Buch noch nicht gelesen hat, und war daher zunächst etwas skeptisch. Diese Skepsis hat sich aber gar nicht bestätigt. Das Buch lässt sich - trotz? oder gerade wegen? der äußerst kritischen Schilderungen eines bestimmten Ottenser Menschenschlages - sehr flott lesen. Auch die Szenen auf dem Land kommen mir, als gebürtigem "Landei", ebenfalls recht plausibel vor. Also: Ein nettes, "kleines" Buch. In die selbe Richtung ("Nettes, kleines Buch") gehen meine Eindrücke von "ATLAS DER UNENTDECKTEN LÄNDER" von Dennis Gastmann. Der Mann kann beobachten, hat vieles erlebt und kann dies auch noch sprachlich fein schildern. Wer - so wie ich - nicht nur gerne liest, sondern auch noch gerne reist, hat hier einen amüsanten Reisebegleiter. "Längengrad" von Dava Sobel ist nicht nur sehr interessantes, sondern auch sehr gut lesbares Sachbuch. Jeder, der sich für die "Seefahrt" interessiert, wird dieses Buch wahrscheinlich schon gelesen haben. Man kann es aber auch gut lesen, wenn man kein Fachinteresse an derartigen Themen hat. "Willkommen in Night Vale" von Joseph Fink und Jeffrey Cranor ist laut Klappentext ein Buch mit "dem Schauder alter Geistergeschichten". Es enthält dann Formulierungen wie: "Die Vogelspinne hatte kehrtgemacht und krabbelte Catherines Oberarm herunten. Es wäre nett, ein Tier im Büro zu haben, fand Diane. Einen Goldfisch zum Beispiel. Würde sie sich an ihrem Schreibtisch um einen Goldfisch kümmern können? Goldfische machen viel Lärm und man musste sie jede Woche mit Mäusen füttern, dachte Diane". Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht bin ich - neben Western, s.o. - einfach kein Fan von geschriebenen Schaudergeschichten, ich habe jedenfalls nach gut einem Drittel der 378 Seiten aufgegeben. "Vielleicht Esther" von Katja Petrowskaja ist eine persönliche und gerade deshalb auch historisch sehr lesenswerte Familiengeschichte. In kleinen Kapiteln und toller Sprache schildert die Autorin ihre bzw. die jüdische und ukrainische Geschichte ihrer Familie. "Panikherz" (von Benjamin von Stuckrad-Barre) ist ein unterhaltsam geschriebenes Buch, in dem es - der Titel deutet es bereits an - auch um "Udo" (Lindenberg) geht. Es ist viel die Rede von einer bestimmten Musik- und Kulturwelt. Vorrangig geht es aber um die sehr persönliche Biographie des Autors und seine "Drogengeschichte", die zum Ende (des Buches) leider "zäh", sprich langatmig wird. 100 Seiten weniger hätten diesem Buch nicht geschadet, trotzdem lesenswert. "Ein untadeliger Mann" von Jane Gardam handelt von einem Rechtsanwalt der "Krone". Damit gar nicht erst ein falscher Eindruck entsteht. Es ist ein so toller Roman auch bzw. gerade für Nicht-Juristen, das ich mir gleich den zweiten Teil der Trilogie "Eine treue Frau" gekauft, aber noch nicht gelesen habe. Im Übrigen enthält der erste Roman eine womöglich nicht ganz unpassende Beschreibung meiner "Zunft": "Ja. Du wirst Anwalt. Großartiges Gedächtnis. Ein Sinn für Logik, keine Phantasie und kein Verstand". Gut schreiben kann auch Heinz Strunk. "Fleisch ist mein Gemüse" fand ich dazu seinerzeit auch noch sehr unterhaltsam. Nun habe ich gerade "Der goldene Handschuh" gelesen, und die "Story" lässt mich irritiert zurück. Wenn die - einzige - Nachricht sein soll, dass es perverse und kranke Menschen auch in der "Oberschicht" gibt, wäre dies m.E. nicht weiter erzählenswert. Die sehr detaillierten Schilderungen der "kranken" Gedanken und Handlungen der beteiligten Personen fand ich vorrangig abstoßend und auch daher nicht lesenswert (umso mehr erstaunen mich die lobenden Klappentexte und die Tatsache, dass der von mir sehr geschätzte Fatih Akin die Filmrechte gekauft hat). Ergänzen kann ich an dieser Stelle jetzt (Juli 2021) noch, dass ich in einem auch sonst sehr lesenswerten Interview in der SZ auf die wahrscheinlich gar nicht dümmlich gemeinten Nachfrage des Journalisten, was seine größte "alkoholbedingte Freveltat" gewesen sei, die wirklich schöne Antwort von Strunk gelesen: "Es wäre ihm immer noch unglaublich peinlich, einmal alkoholbedingt "mir" und "mich" verwechselt zu haben". "Das größere Wunder" von Thomas Glavinic ist ein "richtiger" Roman. Es geht um eine rückblickende Lebensgeschichte eines Mannes, der in seinem Leben vieles gesucht und ebenso viel erlebt hat. Gut geschrieben und nur der Inhalt wird ganz am Ende etwas "verwunderlich", aber vielleicht hätte ich den Titel ernst nehmen sollen. Bei "Der Pfandleiher", einem offensichtlich auch wieder entdeckten Buch aus dem Jahre 1961 des jung verstorbenen Autors Edward Lewis Wallant, handelt sich zwar um keinen weiteren "Stoner" (s.o.), auch wegen der doch sehr "alten" Sprache, es ist aber dennoch eine lesenswert bedrückende Geschichte eines Überlebenden des Holocaust, der in New York als Pfandleiher tätig ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die direkten Rückblicke noch mehr Raum erhalten hätten. Zwischendurch habe ich "Nicht lang schnacken! Hamburg ein Heimatbuch" von Tania Kibermanis gelesen und doch wieder einmal einiges über einige Stadtteile / Institutionen Hamburgs dazu gelernt. Nett geschrieben. Auch der neueste Roman von Alex Capus: "Das Leben ist gut", ist gut. Die Geschichte ist dieses Mal zwar etwas übersichtlicher (es geht um das "gute" Leben eines schreibenden Barbesitzers) und ganz zum Ende hin wäre etwas mehr Inhalt nicht schlecht gewesen. Aber die Sprache des Autors ist einfach sehr schön. Ich bin (s.o.) ein großer Fan der Schreibe von Herrn Capus. Die Geschichten fließen einfach so dahin. "Eine treue Frau" von Jane Gardam (s.o.).  ist der zweite Teil der von drei Seiten beschriebenen Geschichte, dieses Mal aus der Sicht der Frau. Nachdem ich zunächst "nur" etwas irritiert darüber war, dass sich die Geschichten nur partiell überschneiden, geht die Geschichte irgendwie nicht "auf". Zwar liest sich auch dieser Teil einfach gut, d.h. Frau Gardam kann gut schreiben. Aber mir hat die erste Geschichte deutlich besser gefallen. Sie war irgendwie stringenter, so dass ich ins Grübeln gekommen bin, ob ich mir den dritten Teil noch gönne. Während ich überlege, welches der nachstehenden Bücher ich als nächstes anfange, habe ich mir zur "Überbrückung" ein weiteres Buch von Friedrich Ani (s.o.) gekauft: "Der namenlose Tag" hat den Deutschen Krimipreis 2016 gewonnen und ich verstehe gut, warum. Mein Eindruck: Ani schreibt spannende Geschichten einfach anders, und gut. "Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef" von Richard C. Morais, soll laut Klappentext "unbestritten der beste Roman über die Welt des Kochens" sein. Oha, da möchte ich aber nicht wissen, wie die anderen Romane über die Welt des Kochens sind. Dieses Buch "plätschert" so vor sich hin. Wenn ich nicht auch so gerne und gut essen würde, wäre es wohl auf dem an sich sehr kleinen "Nicht-Zu-Ende-gelesen"-Haufen gelandet. Gestern (10.07.2017) habe ich auf ARD die Verfilmung gesehen. Die ist deutlich besser als das Buch (was ich zB auch über "Einer flog übers Kuckucksnest" gedacht habe: Film super, Buch schlecht). Der Film ist eine herrliche - jedenfalls bei entsprechender Gemütslage - Liebes- und Familienschnulze u.a. mit Hellen Mirren als eine der Hauptdarstellerin. "Helmut Schmidt und der Scheißkrieg", eine Biografie über die Jahre 1918 - 1945 von Sabine Pamperrien ist ein bemerkenswertes Sachbuch. Man erfährt - wen wundert´s? - keine Heldengeschichten, sondern eher - sehr ernüchternde - Einblicke in einen bestimmten Lebensabschnitt von Helmut Schmidt. Die Autorin setzt sich detailliiert belegend und kritisch u.a. mit seiner  Selbstdarstellung auseinander, von bestimmten Gräueltaten nichts mitbekommen zu haben und gänzlich unpolitisch gewesen zu sein. Thematisch passte dann auch das nächste Buch: "Nadjas Katze" von Ulrich Ritzel (s.o.). Hinter dem etwas merkwürdigen Titel verbirgt sich ein spannend zu lesender Krimi über ein Verbrechen zum Ende des 2. Weltkrieges, zu dem sowohl der ermittelnde Ex-Kommissar als auch seine Auftraggeberin eine sehr persönliche Beziehung haben. Dann habe ich aufgrund einer Empfehlung eines Buchhändlers "angerichtet" von Herman Koch gelesen. Der Titel ist Programm. Es handelt von zwei Brüdern und deren Frauen und den gemeinsamen Kindern. Man trifft sich in einem Lokal, wo das Essen "angerichtet" ist und unterhält sich - zwischen den Gängen - über das, was man selbst und die Kindern "angerichtet" haben. Leider ist der Anfang etwas "zäh" war, da es über 60 Seiten nur um das Rumgemäkel eines der Gesprächsteilnehmer über das Restaurant und das Essen geht. Dann wird die Geschichte sehr tragisch. Mich lässt der Verhalten der Kinder, und der Umgang der Eltern damit "ratlos" zurück. Einerseits ist alles irgendwie "menschlich verständlich", aber andererseits auch einfach unfassbar. Was ich jedenfalls sagen muss, ist, dass es sprachlich nicht an Benedict Wells herankommt, den ich bei der Suche nach einem neuen Autor als "Maßstab" genannt hatte. "Das Geräusch des Lichts" von Katharina Hagena, deren "Knüllerbuch" (Der Geruch der Apfelkerne) ich bisher nicht gelesen habe, enthält 5 Geschichten, die irgendwie miteinander verbunden sind. Ich habe bloß leider nicht genau verstanden, wie und es hat mich auch leider nicht so richtig interessiert. Ich bin mir nicht sicher, was ich von dem Buch halten soll. Ich würde sagen, muss man nicht gelesen haben, ist aber trotzdem gut geschrieben. Ich bin ja ein großer Fan von Martin Suter (s.o.). Auch das neueste Buch: "Elefant" habe ich an 3 Abenden durchgelesen; aber: Dieses Mal ist mir die Geschichte doch einfach zu "dünn" und in ihren Details teilweise auch zu abstrus. Wie - beinahe immer - geht es auch um den Auf- bzw. Abstieg von Menschen, dieses Mal verbunden mit einer Genmanipulationsgeschichte. Alles - wie immer - sehr flüssig geschrieben, aber nach meinem Eindruck nicht das beste Buch von ihm. Hingegen ist auch der 6. Fall von Volker Kutscher (s.o.): "Lunapark" sehr gut zu lesen, und zwar sowohl als Krimi, als auch als "Geschichtsbuch". Eine wirklich gute Mischung. Auch das Erstlingswerk von Benedikt Wells (s.o.): "Becks letzter Sommer", bestätigt, dass dieser - noch sehr junge Autor - einfach schon damals gut schreiben konnte (die beiden Folgebücher habe ich ja bereits hoch gelobt und haben auch noch mehr "Inhalt" und sind "reifer"). "Widerfahrnis" von Bodo Kirchoff  ist eine "Novelle", also eine kürzere Erzählung von nur einer Geschichte. Dieses Buch wurde mir als lesenswert empfohlen, und ist es auch. Wenn man gemein wäre, könnte man weiter anmerken, dass sich dieses Buch auch deshalb so leicht lesen lässt, da es in sehr großen Buchstaben geschrieben ist. Sicherlich nett, aber richtig begeistert war ich nicht, obwohl die Sprache sehr schön ist. Mir einfach zu wenig Inhalt. Sie wollen wissen, wer und was in Hamburg mit Musik zu tun hat. Dann lesen Sie doch einfach mal Hamburg, deine Perlen - Die einzigartige Musikszene der Hansestadt" von Jürgen Rau; informativ und gut zu lesen. "City on fire" ist eine sehr lesenswerte Geschichte von Garth Risk Hallberg. Bzw. eigentlich sind es mehrere Geschichten, die aber über die handelnden Personen miteinander verbunden sind. Das Buch spielt in den 70er Jahren - mit gut eingebauten Rück- und Vorblicken - in New York und erinnert mich stark an "Stadtgeschichten" von Amistead Maupin, dessen ersten sechs Bände ich - gefühlt - vor Jahrzehnten gelesen und heute noch meine damalige Begeisterung in Erinnerung habe. Irgendeinem Zeitungsartikel habe ich entnommen, dass "city on fire" das bestbezahlte Skript-debüt eines amerikanischen Romanautors sein soll. Auch wenn dies kein Qualitätsmerkmal ist, bin ich von der Geschichte und dem Schreibstil dieses jungen Autors sehr angetan. Die mehr als 1000 Seiten lassen sich gut lesen, ein richtiger Roman. Ebenfalls gut lesen lässt sich der neue Thriller von Adler Olsen "Selfies". Er kommt aber bei weitem nicht heran an die vorhergehenden 6 Bände mit dem Sonderdezernat Q und Carl Morck (s.o.). Leider möchte ich sagen - da ich die ersten Bände echt klasse fand - scheinen dem Autor die "guten" Geschichten auszugehen. Die 3 oder 4 "Geschichten" dieses Bandes wirken auf mich einfach zu einfach konstruiert. Die eine Person ist in ihrer Geschichte und Motivation ihrer Taten schlicht unglaubwürdig. Sehr Schade. "Gegen den Hass" von Carolin Emcke ist eine sehr gut lesbare und erschütternde Analyse der Brutalisierung nicht nur der Sprache im (un-)menschlichen Umgang. Auch im Hinblick auf die Ereignisse im Zusammenhang mit dem G-20-Treffen in Hamburg sehr aktuell. Nachdem ich die ersten Bände verschlungen habe, war ich nun sehr gespannt auf den vierten Band "Das Labyrinth der Lichter" von Carlos Ruiz Zafón (s.o.), und wurde nicht enttäuscht. Beim Lesen dieses sehr phantasievollen und spannenden Buches gab es mehrere Abende, an denen ich mich zwingen musste, mit dem Lesen aufzuhören. "Der Club" von Takis Würger habe ich in einer Buchhandlung ausgesucht, da es in dem Klappentext von so vielen Personen hoch gelobt wurde, auf deren Einschätzung ich viel Wert lege. Abgesehen von - angenehmen - "Formalien" (wie Format, Buchstabengröße, kurze Kapitel und Lesefaden, s.o.) ist die Geschichte(n) an sich brutal, tragisch und - leider (im Sinne der beteiligten Personen) - nicht neu. Trotzdem habe ich diese so, nämlich aus der jeweiligen Sicht der Beteiligten noch nie gelesen. Auch die Mischung aus einer "Boxergeschichte" und die Darstellung zu einer der "Elite-"Universitäten Englands und den dortigen "Club(un)wesen" war für mich neu und auch spannend zu lesen. Ratlos bin ich bei der Einschätzung, um was es sich denn nun eigentlich handelt: Eine Biografie, ein Krimi oder schlicht ein Roman? Eigentlich aber auch egal, da von allem etwas dabei ist und dies zusammen ein "gutes" Buch ergibt. (P.S. Der Autor bittet am Ende seines Buches die Leser um Rückmeldung, ob das Buch gefallen hat. Er sagt zu, jede Frage persönlich zu beantworten, und tut dies auch!). Nach dem doch eher "schwerem" Thema des vorgenannten Buches wollte ich zwischendurch mal wieder etwas "leichtes" lesen. Da traf es sich gut, dass ich in einer Buchhandlung eines neues Buch von Walter Moers sah: Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr". Mein Eindruck: Sehr leicht und "blümirant", sicher nicht die beste Geschichte, die ich je von Herrn Moers gelesen habe. Mir hat das Buch zu wenig "Inhalt", was aber beim Lesen des Nachwortes etwas erklärlicher wird. Die Novelle "Zweier ohne" von Dirk Kurbjuweit (einer Empfehlung von Takis Würger - s.o. - Danke dafür noch einmal) ist die kurzweilig und nett geschriebene, tragisch schöne Geschichte zweier Jugendlicher. Nachvollziehbar, dass dieses wohl schon Anfang 2000 veröffentlichte Buch immer wieder in Neuauflagen erscheint. "Unter Leuten" von Juli Zeh ist ein sehr lesenswerter Roman. Ich kann gut verstehen, wieso diese Autorin von so vielen gelobt wird. Mir hat das Buch (Geschichte(n) und Schreibweise) so gut gefallen, dass ich überlege, eines der vorhergehenden und das gerade neu erschienene Buch zu lesen. Mal sehen.  Bei von Gay Talese: "Ehre deinen Vater" von Gay Talese merkt man, dass es sich bei dem Autor um einen Journalisten handelt. Es geht um eine Mafia-Geschichte aus den 1960er Jahren und ist eine gut lesbare Mischung aus Sachbuch und Krimi. Nun fange ich gerade an, in einem Buch zu "schmökern", welches derzeit in vieler Munde zu sein scheint. "Das geheime Leben der Bäume" von Peter Wohlleben, einem Förster. Nachdem ich diesen neulich in einer Talkshow gesehen und mitbekommen hatte, dass er zumindest unterhaltsam erzählen kann, bin ich nun gespannt, ob mich auch das Buch anspricht. Der erste Eindruck: Zwar Sachbuch, aber eher Prosa, denn Wissenschaft. Dies Buch habe ich jetzt erst einmal zur Seite gelegt und mir stattdessen das neue Buch von Jo Nesbo mit Harry Hole "Durst" genommen. Und dies ist dann erneut so schaurig spannend, dass man es gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Jedenfalls lesenswert. Da ich dann in einem "Krimirausch" war, habe ich mir von einem Nachbarn das neue Buch "Verfolgung" von David Lagercrantz (nach Steg Larsson, s.o.) geliehen und gelesen. Bereits der erste Eindruck war aber, dass der bzw. das jedoch nicht an Jo Nesbo (oder die Originalbücher von Larsson) herankommt. Leider muss ich berichten, dass ich mich zum Ende hin angefangen habe, über dieses Buch zu ärgern. Der Plot ist - mit Verlaub - "hohl" und die Schreibweise auch sehr einfach. Dies Buch kommt weder an die ersten drei "Originale" und auch nicht an das erste "Nachfolgebuch" ran, sondern scheint nur dem Ziel zu dienen, u.a. dem Autor noch ein paar Einkünfte zu sichern: Schade! "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen" von Axel Hacke ist ein hochaktuelles und sehr gut lesbares "Kurzbuch" für Zwischendurch. Das neue Buch von Juli Zeh (s.o.): "Leere Herzen" bestätigt zwar, dass die Autorin auch alltägliche Dinge sehr genau beobachten und sprachlich fein beschreiben kann. Mich hat auch nicht gestört, dass ich erst nach ca. 70 Seiten verstanden habe, worum es in dem Buch (einem Science Fiktion) eigentlich geht. Aber die eigentliche Geschichte hat mich dann allerdings auch den Rest des Buches nicht überzeugt, auch wenn sie teilweise sehr spannend ist. Gerade die eine Hauptperson fand ich irgendwie unglaubwürdig und auch deshalb "Unter Leuten" deutlich besser. Dann habe ich während der Frühjahrsferien (2018) und aus gegebenen Anlass ein Buch der südafrikanischen Literaturnobelpreisträgerin Nadime Gordimer gelesen: "Der Inbegriff des Erfolgs". Eine - zugegebener Maßen sehr kurze, aber gut lesbare "Erzählung" aus dem Jahr 1960. Nichts, was hängenbleibt, aber für mich eine Anregung, noch mal ein anderes Werk von ihr zu lesen. Sehr kurzweilig und im Stile alter Krimiklassiker wie zB Raymond Chandler mal zwischendurch zu lesen war der Krimi "THE BLUE HAMMER" von Ross Macdonald aus dem Jahre 1976. Dann  war ich mit (dem) "Das Floss der Medusa" von Franzobel unterwegs, eine aus heutige Sicht schildernde und sprachlich sehr ansprechende Erzählung einer menschlichen Schifffahrtstragödie Ende des 18 Jahrhunderts. Einige Details des Überlebens sind allerdings schaurig "unschön" und nichts für einen schwachen Magen. Das "Krimi-Preis-Buch 2017": "Die Mauer" von max annas handelt von ziemlich viel Mauer. Die ganze Geschichte spielt  in Südafrika innerhalb eines ummauerten Privathäusergeländes und zwei Geschichten überschneiden sich immer wieder und treffen auf eine/mehrere? Mauer(n). Im letzten Viertel des Buches nehmen die Geschichten dann deutlich Fahrt auf. Insgesamt bleibt das Buch aber sprachlich flach und ist auch nicht wirklich spannend. Mir ist daher nicht klar, wieso es einen Krimipreis erhalten hat; Schade. Dagegen stelle ich auch beim neusten Politkrimi (-thriller) von Wolfgang Schorlau: "Der Plan" fest, dass der Mann fesselnd schreiben kann und immer wieder sehr realistische und hochaktuelle Themen aufgreift. Dieses Buch kann man gut an einem Wochenende lesen. Ein sehr gut lesbares Sachbuch ist "Eine kurze Geschichte der Menschheit" von Yuval Noah. So erklärt einem ein Naturwissenschaftler die Menschheit, wie sie heute "tickt" und dabei u.a. auch, warum die Menschheit bisher immer von "Offenheit" profitiert hat, d.h. persönliche und nationale Einigelung nicht "natürlich" ist. "Das Leben und das Sterben der Flugzeuge" von Heinrich Steinfest verspricht laut Klappentext eine ganz "andere" Geschichte und genau so ist es auch. Ein wortreich schön geschriebenes Buch mit einer bzw. zwei sehr phantasievollen Geschichten. Man muss allerdings bereit sein, in die Traumwelt eines Spatzen einzusteigen, der träumt, ein Kriminalkommissar würde sein, also das Leben des Spatzen träumen und umgekehrt. Wer sich darauf einlassen kann, wird - so wie ich - begeistert sein; ein wirklich bemerkenswertes Buch. Wem die Geschichte zu abgedreht ist, der wird das Buch wahrscheinlich nach den ersten 50 Seiten weglegen; ich habe es - wie gesagt - verschlungen. Sicher nicht mein letztes Buch von diesem Autor. Dann habe bin ich auf eine Empfehlung hin "Die Wahrheit über den Fall Harry Querbet" von Joel Dicker gelesen; und dies wird sicherlich auch nicht das letzte Buch von diesem Autor sein, welches ich lese. Er kann nämlich sehr gut schreiben. Es geht um einem Schriftsteller, der über einen Schriftsteller schreibt, der über einen Schriftsteller schreibt ... und nicht so weiter. Zwischendurch erinnert die Geschichte auch ein bisschen an "American Beauty". Egal, ob man es als Roman oder als Krimi beschreiben möchte, es lässt sich jedenfalls sehr gut lesen und die Geschichte(n) ist (sind) sehr spannend. Am Ende muss man echt aufpassen, den immer neuen Enthüllungen noch folgen zu können. "Der Ruf des Kuckucks" von Robert Galbraith (= J.K. "Harry Potter" Rohling) kann man lesen, muss es aber nicht. Ich gestehe freimütig, alle Harry Potter Bücher gelesen und -Filme gesehen und gut gefunden zu haben. Der nunmehrige Krimi von der Autorin ist nicht schlecht; richtig gefesselt war ich aber nicht. Das Ende war für mich auch etwas unbefriedigend, da die eine "gute" Hauptperson die Lösung des Falles bereits die letzten 200 Seiten zu wissen schien, man selbst aber nicht, und daher die letzten Seiten zur Lösung begleitet wird. "Tyll", das neue Buch von Daniel Kehlmann (dessen "Vermessung der Welt" ich seinerzeit gerne gelesen habe, und im Übrigen auch die Verfilmung gut fand) ist ein ebenfalls gut lesbarer "Geschichtsroman". "Ein Leben mehr" von Jocelyne Saucier ist ein "kleines" und sehr schönes Buch u.a. über das Zusammenleben und die Liebe im Alter, lesenswert. Auf Empfehlung eines alten Freundes habe ich dann "Underground Railroad" von Colson Whitehead (angesichts der Geschichte des Buches drängt sich die Frage auf, ob dies sein Künstlername ist?) gelesen. Man kann sich angesichts der sehr realistisch geschilderten Vorgehens- und Denkweise der Personen während der Sklavenzeit in den USA gar nicht vorstellen, dass dies noch nicht einmal 100 Jahre zurückliegt, oder leider doch?. Sehr gut geschrieben und alles andere als "leichte Kost", und sehr lesenswert. Auch das neueste Buch von Friedrich Arni (s.o.): "Ermordung des Glücks" ist ein "echter" Arni, d.h. an sich ein Krimi, in dem es aber mehr um die sehr detaillierte und einfühlsam geschilderte Situation der beteiligten Personen geht. "Die Terranauten" von T.C. Boyle war als nächstes dran. Nachdem ich bei den vorherigen Versuchen, Bücher von T.C. Boyle mit Interesse/Freude zu lesen, meistens bereits auf den ersten 100 Seiten gescheitert bin, habe ich nun mein erstes - aber wahrscheinlich auch letztes - Buch von ihm zu Ende gelesen. Sorry, aber ich glaube ich werde in diesem Leben kein "Boylist" mehr. So habe ich für das Lesen beinahe so lange gebraucht, wie der Autor für das Schreiben seines neues Buches, was gerade rausgekommen ist, d.h. ich habe mich durchgequält. Was lag da näher, als danach mit einem kurzweiligen Buch anzufangen, nämlich "3 Sekunden" von Roslund/Hellström, einem schwedischen Thriller-Duo. Leichte, schnelle und relativ spannende Kost. Kann man lesen, muss es aber nicht. Und da mir dann der neue Thriller von Jo Nesbo kurzfristig geliehen wurde, habe ich dann mit "Macbeth" angefangen. Leider - und das ist mir zuvor noch bei keinem Buch von Jo Nesbo geschehen - finde ich bereits den Plot überaus Platt und wenig realistisch. Ich weiß auch nicht, ob er einen neuen Übersetzer hat (jedenfalls der Verlag scheint neu zu sein), aber irgendetwas "stimmt nicht", d.h. dass sonst so typische Kribbeln beim Lesen von Büchern von Nesbo ist nicht da. (Ergänzen kann ich zu meiner Einschätzung noch, dass mir eine Buchhändlerin dazu neulich erklärt hat, dass das Buch und damit wohl auch der Plot einem "Europäischen-Shakespeare-Projekt" geschuldet sei; womöglich habe ich dies einfach nicht verstanden) Ich habe das Buch jedenfalls nach 2/5 weg gelegt, da ich begann, mich über die "schwachsinnige" Geschichte zu ärgern. Zur Entspannung habe ich mit leichter Kost weiter gemacht, nämlich mit "Der Junge muss an die frische Luft" von Harpe Kerkeling. Nett geschrieben und deutlich tiefgründiger als die dennoch sehr sehenswerte Verfilmung (s.o.). Das "neueste" Buch von Benedict Wells "Die Wahrheit über das Lügen" ist ein Band mit 10 Kurzgeschichten, die leider teilweise nicht nur nicht "neu", sondern alt und auch ansonsten mich nicht überzeugend waren. Nur eine - von zehn - Geschichten fand ich überhaupt richtig interessant (die mit "StarWars"). Schade eigentlich. "Qualityland" von Marc-Uwe Kling (das ist der Autor, der auch die - von mir nicht gelesenen - "Känguru-Bücher" geschrieben hat) ist ein "Science-Fiktion"-Roman, oder nicht?. Die Geschichte liest sich jedenfalls gut, auch wenn man nicht genau weiß, ob man lachen oder sich grausen soll. Es geht um die recht lustig beschriebene Situation der Übernahme der "Macht" durch die Künstliche Intelligenz und die ganz praktischen Folgen für die Menschen. "Kill ém all" von John Niven hat mich nicht überzeugt. Während mir das auch inhaltlich vorgehende Buch (s.o.) gut gefallen hat, ist mir die Sprache in diesem Buch deutlich zu "grob" und "politisch unkorrekt", auch wenn der Hauptakteur und seine Sprache bewusst "grob" und "politisch unkorrekt" ist. Auch bzw. gerade weil mir bewusst ist, dass es so handelnde und denkende Menschen gibt, will ich deren Geschichten nicht auch noch lesen. Es handelt sich um eine - offensichtlich an einen nicht mehr lebenden und in vielerlei Hinsicht "kranken" Musikstar - anlehnende Geschichte aus der Musikbranche. Ich habe das Buch noch zu Ende gelesen, kann es aber - wie gesagt und anders als das Vorgängerbuch - nicht empfehlen. Bei "Abenteuerroman" von Gerhard Henschel handelt es sich nach meinem Eindruck nicht um einen "richtigen" Roman oder Abenteuer. Der - mir zuvor namentlich u.a. aus der Titanic bekannte - Autor schildert aber sehr unterhaltsam und in kleinen Kapiteln (s)ein Leben ab den achtziger Jahren in Meppen und Umgebung und gleichzeitig aber auch, was jeweils in der Bundespolitik und dem Rest der Welt politisch geschah und die Hauptperson dies damals wahrnahm. Da der Autor mein Jahrgang ist, kann auch ich mich an viele Geschehen und meine damalige Wahrnehmung/Bewertung erinnern. Auch das macht das Buch für mich sehr lesenswert. Dann habe ich an dem Pfingstwochenende "Couchsurfing in China" von Stephan Orth gelesen, ein sehr lesenswertes "Reisebuch". Auf den Autor gestoßen wurde ich bei (s)einer Schifffahrtslesung auf der Elbe im Rahmen der diesjährigen Altonale (sehr unterstützenswert). Der Mann kann vorlesen und schreiben und findet eine gute Mischung zwischen Reiseeindrücken und politischen Bewertungen. Ebenfalls auf der o.g. Lesung las Jan Brandt aus seinem Wendebuch "Ein Haus auf dem Land - Von einem, der zurückkam, um seine alte Heimat zu finden; Eine Wohnung in der Stadt". Auch dieser Autor kann vorlesen. Mir war sein Name auch bereits bekannt, da ich vor Jahre mal ein älteres Werk vom ihm "Gegen die Welt" gekauft, aber damals - aus mir jetzt nicht mehr erinnerlichen Gründen - nicht zu Ende gelesen hatte. Da das Buch aber noch in meinem Bücherregal liegt, werde ich es noch einmal in den Stapel der noch zu lesenden Bücher verlegen. Das auf der Lesung vorgelesene Buch liest sich für mich auch deshalb sehr spannend, da es u.a. um die Wohnungssuche und -zustand in Berlin geht und mir dabei vieles aus meiner Berliner Zeit sehr bekannt vorkommt. Außerdem kann auch Herr Brand gut schreiben. Manchmal - insbesondere wenn er Gedichte seiner literarischen Freunde zitiert - höre ich raus, dass es für Literaten zuweilen frustrierend sein muss, dass materiell Prosa besser als Lyrik läuft. (Dazu las ich neulich in der Zeitung, dass man als Gedichteschreiber schon sehr froh sein kann, wenn ein Gedichtband eine Auflage von mehr als 10.000 verkaufte Exemplare erreicht, und zwar auch bei den derzeit "berühmten" lebenden Lyrikern.) Die erste Hälfte des Wendebuches, d.h. den "Berliner Teil" fand ich richtig gut, der "ostfriesische" Teil plätschert eher so vor sich hin. Auch das neueste Buch von Peter Hoeg "Durch deine Augen" ist ein spannend zu lesender Roman, teils Fiktion, teils Krimi. Es geht - an sich anhand einer "normalen" Lebensgeschichte - um die Macht der Gedanken und deren Beeinflussung. Angeregt durch einen - sehr schönen - Brasilienurlaub habe ich dann "Aus dem Schatten" von Geovani Martins gelesen. Dieser schildert in kleinen Kapiteln durchaus lesenswert sein Leben in und um Favelas von Rio de Janeiro. Ich bin dann in Südamerika geblieben und habe "Die sieben Irren" des bereits 1940 verstorbenen und "neu" entdeckten Autors aus Argentinien, Roberto Arlt gelesen. »Ästhetisch wie inhaltlich noch weit radikaler als Alfred Döblin: Mit kühler Präzision zeichnet Die sieben Irren ein Bild des heraufkommenden Totalitarismus.« schreibt laut Klappentext die Neue Zürcher Zeitung. Trotz des Alters des Buches - und damit der Sprache - ist es gut lesbar. Richtig "gepackt" es mich aber dann doch nicht. Zur "kurzweiligen Unterhaltung" - und im Nachklang zu einem kürzlichen und kurzen Besuch in Stockholm, habe ich dann "1798" gelesen. Es handelt sich um einen historischen Kriminalroman von Niklas Natt och Dag (laut Klappentext stammend aus einer der ältesten Adelsfamilien Schwedens). Die vier miteinander verbundenen Kapitel spielen im Jahr 1798 in Stockholm ua - man ahnt es - im Adeligen Milieu. Der Autor hat offensichtlich viel Wert auf historische Authentizität und Beschreibung von Mensch und Orte im Jahre 1798 gelegt und gleichzeitig eine spannend zu lesende (Kriminal-)Geschichte mit gut dargestellten Hauptpersonen entwickelt. Jedenfalls für Fans von historischen Kriminalromanen lesenswert. Das neue Buches von Horst Evers (s.o.) "Es hätte alles so schön sein können" ist gerade am Anfang so brüllend komisch, dass ich am ersten Abend nur auf mahnende Worte hin aufhören konnte, zu lesen und zu lachen. Insgesamt ein saukomischer Roman aus dem und über das norddeutsche "Landleben", den ich an drei Abenden durchgelesen habe.  Dann habe ich rasend schnell den neuesten Harry Hole Krimi ("Messer") von Jo Nesbo gelesen. Bereits nach den ersten 4-5 Kapiteln ahnt man, dass es wieder zum Gruseln spannend ist. Dann war ich in deutlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs und habe "Mittagsstunde" von Dörte Hansen gelesen. Zwischenzeitlich plätscherte die Geschichte sehr gemächlich vor sich hin, zum Ende nahm sie aber wieder Fahrt auf. Nach meinem Eindruck nicht so lesenswert wie der "Vorgänger". Womöglich würde ich heute (20.10.2022) diese Bewertung verbessern, nachdem ich gestern eine ganz tolle Verfilmung dieses Buches mit einem fabelhaften Charly Hübner gesehen habe. Der Film ist jedenfalls toll, wenn man gefühlsbetonende Geschichten/Filme mag. Er ist dabei alles andere als kitschig, sondern schildert eher nordisch "nüchtern" und trotzdem sehr emotional eine ganz besondere Familiengeschichte auf dem platten Land. Es gibt auch viele (tragisch)-lustige Momente. "Interessant" fand ich auch, dass ich mit meinen derzeit 59 Jahren einer der jüngsten im Kino war. (Parallel, was ich wie oben erwähnt eher selten tue, las ich "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann, da dies als eine Buchempfehlung in einem Vortrag zu "Personalführung" genannt wurde. Dieses - ja nicht mehr ganz junge Werk, ich lese die 44. Auflage - enthält aber für mich überraschend viele aktuell gültige Erklärungen für bestimmte "Personalführungs(un)formen"). Dann habe ich "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" von Joel Dicker (s.o.) gelesen. Während ich das erste Buch von ihm richtig gut fand, finde ich jetzt leider Geschichte und Sprache nicht so gut. Alles wirkt sehr "konstruiert" und die Formulierungen sind teilweise störend platt. Sehr schade! Nachdem ich von dem Vorgängerbuch sehr angetan war, hätte ich dieses beinahe nicht zu Ende gelesen, so schlecht fand ich es. Alles was beim ersten Buch noch sehr gut funktioniert hat, ist jetzt einfach schlecht "kopiert". Zur Entspannung/"Beruhigung" habe ich dann ein weiteres Couchsurfing Buch von Stehpan Orth (s.o.) gelesen: "Couchsurfing in Iran", "leichte", aber unterhaltsame und informative Lektüre. Auch das neue Buch von Sasa Stanisic (s.o.): "Herkunft" liest sich richtig gut und die Geschichte ist auch sehr spannend/interessant/lesenswert. Gerade wenn man liest, wann und wie der Autor Deutsch gelernt hat, erstaunt umso mehr sein sehr gutes "Gefühl" für die deutsche Sprache. Dass die Geschichte / das Buch mit einem "Versuch" einer bzw. mehrerer alternativer Lesemöglichkeiten endet, hat mich zwar nicht überzeugt, tut aber meiner richtig guten Gesamtbewertung keinen Abbruch. Dann habe ich mir einfach einmal ein "rumliegendes"  Buch gegriffen, und zwar "Wenn der Wind dreht" von Andrea De Carlo. Kann man lesen, muss man aber nicht. Die ganze Geschichte - ganz kurz zusammengefasst: Eine Gruppe beruflich und privat "etablierter" Italiener aus der Stadt sucht Ländereien zum "Aussteigen" und steigt dann unfreiwillig bei/in einer "Kommune" aus - ist zwar gut beobachtet und geschrieben, aber doch recht durchschaubar. Dann habe ich zu einem weiter "rumliegenden" Buch gegriffen: "Neujahr" von Juli Zeh. Auch wenn mich das von mir zuletzt von dieser Autorin gelesene Buch nicht so überzeugt hatte (s.o.), muss ich auch diesmal wieder feststellen, dass die Autorin aber gut (be)schreiben kann. Die Geschichte ist "flüssig" erzählt und zum Ende hin sehr, sehr plastisch/realistisch. Aber, es geht "nur" um - zum Teil sehr tragische/schaurige - Kindheitserinnerungen, die am selben Ort, nur Jahrzehnte später bei der Hauptfigur wieder hochkommen, d.h. der Plot reicht mir irgendwie nicht, um es ein zwingend zu lesendes Buch zu nennen. Dafür habe ich eher zufällig "Die letzten Meter bis zum Friedhof" von Antti Tuomainen gelesen, und zwar innerhalb von 3 Abenden. Eine sehr kurzweilige, sehr lesenswerte und sehr skurrile Geschichte über die letzten Meter der Hauptperson zu seinem absehbaren Tod, geschrieben von einem Finnen, von den ich vorher noch nie was gehört habe, man sich aber merken sollte, insbesondere wenn man schwarzen Humor mag. Dann habe ich mit dem zweiten Teil der Krimiautoren Roslund/Hellström angefangen. Nach 3 Sekunden lautet der Titel dieses Mal "3 Minuten" und ist eine Fortsetzung; der Eindruck nach gut 340 von 670 Seiten: Leider auch nicht viel besser, d.h. kann man lesen - muss es aber nicht. Nun bin ich schon mitten in dem neuen Buch von Katharina Hagena (s.o.) "Mein Spiekeroog", und bin sehr angetan. Sie schreibt sehr schön und in kleinen Kapiteln über "mein" Spiekeroog, den auch ich bin ein großer Fan dieser wunderbaren (aber bitte nicht weitersagen, da eine Besonderheit gerade die dortige Ruhe und Natürlichkeit ist :)) Insel. Ein richtig nettes Buch. Nun habe ich mit dem Lesen eines Buches fortgesetzt, welches ich vor Jahren mal angefangen und dann weggelegt hatte (der Lesefaden war aber noch an der richtigen Stelle). Ich schreibe von "Gegen die Welt" von Jan Brand. Wie oben bereits berichtet, hatte ich den Autor vor einiger Zeit aus einem neuen Buch (s.o.) lesen hören und fand beides (die Lesung und das neue Buch) so gut, dass ich das "alte" Buch jetzt weiter- und zu Ende gelesen habe. Da es insgesamt beinahe 1000 Seiten sind, hat dies dann doch etwas länger gedauert, als gedacht und zum Ende hin, auch als erhofft. Auch wenn bzw. weil der Autor so wunderbar beschreiben kann, wurde es für mich an Ende deutlich zu lang, als würde der Autor einfach kein Ende finden. Deutlich kurzweiliger, d.h. ich habe an einem Tag gut 4/5 des Buches "geschafft" - und auch lesen wollen - ist "Der schlaflose Cheng", das neueste Buch von Heinrich Steinfest (s.o.). Ich war so angetan, dass es mich direkt um den ersten Band dieser "Detektivgeschichte" gekümmert habe und ihn mit Freuden sehr schnell durchgelesen habe. Auch "Cheng: Sein erster Fall" war sehr kurzweilig zu lesen und ist ein in tolle Worte / Beschreibungen gefasster Krimi. Den zweiten und dritten Teil ("Ein dickes Fell" bzw. "Ein sturer Hund") habe ich daher jetzt auch mal vorsorglich bestellt. Und da mich jetzt gerade mal wieder eine "Krimilust" gepackt hat, habe ich zügig "Wisting und der fensterlose Raum" gelesen. Geschrieben von einem - wen sollte es wundern - skandinavischen Autor: Jorn Lier Horst. Der Autor war laut Klappentext lange Jahre aktiver Mordermittler, so dass er eine besonders realistische Kenntnis von Abläufen hat und diese auch so schildert. Es liest sich also eher wie ein "Kriminalreport", als wie ein "fiktiver" Krimi. Durchaus lesenswert. Dann habe ich rasend schnell, d.h. an einem Wochenende den zweiten Fall von dem Detektiv Cheng (s.o.) gelesen. Irritiert war ich zunächst nur, dass die namensgebenden Hauptperson erst nach gut 100 Seiten des Krimis das erste Mal auftaucht. Bis dahin ist schon einiges lesenswertes geschehen und es gehört wahrscheinlich zu der besonderen Art zu schreiben von Heinrich Steinfest, dass er selbst seine Hauptfigur nicht so ernst nimmt, ihm eine an Buchseiten messbare Sonderrolle einzuräumen. Auch den dritten Fall "Ein sturer Hund" habe ich verschlungen. Ich bin immer noch fasziniert, wie detailliert und wortgewandt der Autor jede einzelne Person und ihre Geschichte schildert, und diese - Personen und deren Geschichten - dann wunderbar miteinander verbunden sind/werden. Dies ist wirklich eine Besonderheit der Schreibweise von Herrn Steinfest, die ich - wie gesagt - sehr mag. Dass darüberhinaus die Geschichten auch immer etwas "spuckig" / abstrus sind, erhöht für mich den Lesegenuss. Man wird ihn mögen oder nicht; einfach mal ausprobieren. Wer mal ein in vielerlei Hinsicht "anderes" Buch lesen will, greife zu "Der Geburtstag" von Armin Hey. Einem (politisch/philosophisch durchsetzten - "angehauchten" wäre wohl eine untertriebene Bezeichnung) Roman, der einerseits auf dem mecklemburgischen Land und andererseits aber auch in ganz anderen Sphären spielt. Leider nicht mein Schreibstil, aber jedenfalls etwas besonderes. Dann habe ich "Nacht in Caracas" von Karina Sainz Borgo gelesen, einem bereits auf den ersten Seiten sehr ernüchternden/schockierenden Roman/Bericht aus dem heutigen Venezuela. Eine sehr konkrete Schilderung der Folgen bestimmter Politiksysteme, wenn die handelnden Personen korrupt und unmenschlich sind. Keine leichte Kost. Dann habe ich mit "Irgendwann wird es gut" von Joey Goebel angefangen, einem Autor, von dem ich bereits ein Buch sehr begeistert gelesen habe (s.o.). Es handelt sich um ein Buch mit lauter Kurzgeschichten. Dies muss grundsätzlich nicht schlecht sein. Mich macht nur immer stutzig, wenn mit einzelnen "ganzen" Büchern erfolgreiche Autoren dann irgendwann zumal ältere Kurzgeschichten "hinterherveröffentlichen". Die ersten beiden Geschichten lasen sich zumindest gut, auch wenn mir Kurzgeschichten immer etwas "pädagogisch" orientiert vorkommen. Ich werde weiter lesen und berichten. Da die Kurzgeschichten nicht durchgehend inhaltlich zusammenhängen, habe ich dann eine kleine Pause gemacht und innerhalb von wenigen Tagen alle drei Bände einer Trilogie von Jens Henrik Jensen gelesen, nämlich "Oxen Das Erste Opfer"; "Der dunkle Mann" und "Gefrorene Flammen"; äußerst flott zu lesende Thriller mit "Lesesuchtpotential". Kurz vor meinem diesjährigen (2020) Sommerurlaub habe ich dann noch "Lupus" von Jens Henrik Jensen geschenkt bekommen und während des Urlaubs an wenigen Tagen durchgelesen. Der letzte (?) Band aus der Reihe "Oxen" und leider nicht so gut. Man hätte beim Nachwort des 3. Bandes hellhörig werden müssen, wenn der Autor behauptet, seine Hauptfigur sei ihm so ans Herz gewachsen, dass er weiter schauen/schreiben müsse, was mit ihm passiert. Die erste drei Bände sind wirklich klasse, der 4. Band zwar auch spannend zu lesen, wirkt aber irgendwie "angehängt" und macht leider keine Lust auf noch weitere Bände. Das ist auch deshalb so schade, da die ersten 3 Bände echt klasse sind. Dann habe ich mich noch durch die letzten 4 Kurzgeschichten aus dem Kurzgeschichtenbuch von Joey Goebel (s.o.) "durchgearbeitet". Es bleibt dabei (s.o.), nicht mein Ding. Joey Goebel schreibt zwar wirklich sehr gut, aber (seine) Kurzgeschichten haben mich nicht gepackt. Dann habe ich "Trümmerkind" von Mechtild Borrmann gelesen, einem sehr spannend zu lesenden Roman/Krimi, der rückblickend in Hamburg und der Nachkriegszeit spielt. Sicherlich nicht mein letztes Buch von dieser Autorin. Zwischendurch habe ich als Hörbuch u.a. einige Geschichten von Patrick Salmen gehört, und zwar aus dem Buch "Ich habe eine Axt", sehr lustig. Nun "arbeite" ich mich gerade durch die Kurzgeschichten von T.C. Boyle: "Good Home", wobei ich zumindest erfreut feststelle, dass die - gar nicht so kurzen - Geschichten einen eigenständigen Sinn und Lesespass ergeben. Zwischendurch habe ich in wenigen Tagen des neueste Buch von Jo Nesbo "Ihr Königreich" gelesen. Dem Klappentext könnte man entnehmen, es ginge um die Geschichte zweier Brüder, bei dem (nur) der eine der "Böse" ist. Dem ist aber nicht so; die ganze Familie - und um eine äußerst gruselige Familiengeschichte handelt es sich - ist "nicht ohne", um es mal freundlich zu beschreiben. Jedenfalls spannend geschrieben und gut zu lesen (die Geschichte ist mir etwas zu "gruselig"). Zwischendurch lese ich immer mal wieder eine Kurzgeschichte aus "Good Home" (s.o.). Zwischen den Jahren habe ich als erstes ein Weihnachtsgeschenk gelesen, nämlich den 7. Roman aus der "Babylon Berlin"-Reihe von Volker Kutscher "Marlow". Während mich die Verfilmung der vorherigen Bände nicht so interessiert bzw. der Hype darum eher irritiert hat (und ich dabei auch wieder gemerkt habe, dass ich einfach kein Seriengucker bin), fand ich die Mischung aus Krimi und historischem Roman jetzt wieder richtig gut und habe das Buch in wenigen Tagen durchgelesen. Ebenso schnell ging es mit dem neuen Krimi von Fred Vargas (s.o.) "Der Zorn der Einsiedlerin" weiter, wieder mit der Hauptfigur "Adamsberg". Ich hatte ja bereits mehrfach berichtet, dass ich die Art und Weise der Beschreibungen der Autorin und den Kommissar Adamsberg in seiner Herangehensweise an - zunächst - abstrus wirkende Fälle sehr gerne lese. Dies trifft auch auf dieses Buch (einem weiteren Weihnachtsgeschenk) zu. Dann habe ich das neueste Buch von Wolfang Schorlau (s.o.) "Kreuzberg Blues" gelesen, welches leider zu den vorherigen (s.o.) deutlich abfällt. Die Geschichte wirkt - anders als sonst - auf mich nicht überzeugend recherchiert, sondern irgendwie "konstruiert". Der Grund dafür könnte an der Entstehungsgeschichte (Schreiben im Hinblick auf die bereits geplante Verfilmung) liegen, die im Nachwort erklärt wird. Es geht dennoch spannend um die Immobilienwirtschaft und - zumindest zum Ende hin - dann auch um die Corona-Pandemie. Hier scheint auch der nächste Band bereits "angelegt" zu sein. Insgesamt durchaus lesenswert, aber eines der schwächeren Bücher mit der Hauptfigur "Dengler". Dann habe ich "Der alte König in seinem Exil" von Arno Geiger gelesen, einem sehr persönlichen Bericht über den Umgang der nicht mehr jungen Kinder mit ihren sehr alten und dement werdenden Eltern. Zwar keine ganz leichte, aber für den einen oder anderen sicher notwendige "Kost". Und, gut geschrieben ist es auch. Dann habe ich - da ich es kurzfristig geliehen bekomme hatte - den neuesten Roman von Kutscher (s.o.) "Olympia" aus der Reihe mit dem Oberkommissar Rath gelesen und muss - leider - sagen, dass ich die vorherigen Bände deutlich besser fand. Den - sich am Ende dieses Buches abzeichnenden - nächsten Band werde ich nicht mehr lesen. Dann habe ich - zumindest zwei Drittel des Buches - "MEINE SCHWESTER, DIE SERIENMÖRDERIN" von Oyinkan Braithwaite gelesen. Laut Klappentextwerbung meinte ein Kommentator im Der Spiegel: "... gute Mischung aus Tarantino-Filmsricpt und Manga-Comic. Ich hatte das Buch in der Büchergilde (s.o.) gesehen und verschenkt. Der Beschenkte hat es mir nun zum Lesen geliehen und - so sehr wie ich Tarantino-Filme mag - hätte ich vorher gewusst, wie "schwach" das Buch ist, hätte ich es nicht verschenkt. Sprache und - in kurze Kapitelchen aufgeteilte - Geschichte sprechen mich überhaupt nicht an. Schade. Ganz anders hingegen das Buch, welches ich als nächstes gelesen habe, nämlich den neusten Roman von Benedict Wells (s.o.) "Hard Land". Ein zauberhaftes Buch. Dieser - immer noch junge - Autor schreibt wirklich wunderbar. Ich hatte bereits berichtet, dass ich ein großer "Fan" seiner Schreibe bin. Die Geschichte ist toll und so plastisch und realistisch geschrieben, wie man es eigentlich nur kann, wenn man es (so) und die beschriebenen Personen erlebt hat und/oder eben ein toller Autor ist. In der Süddeutschen Zeitung stand sinngemäß: "Man weiß nichts, was dagegen sprechen sollte, dass dies auch ein international sehr erfolgreicher Roman und sicher auch verfilmt werden wird". Dies klingt ein bisschen nach "trivialer", weil massenzugänglicher Literatur, was aber überhaupt nicht der Fall ist. Für mich definitiv eines der schönsten Bücher der letzten Zeit: Unbedingt lesenswert (Gestern - 13.09.2022 - war ich in einer sehr unterhaltsamen Lesung mit/von dem Autor in der ausverkauften Elbphilharmonie, die er dort zusammen mit Thees Uhlmann gab; ein tolles Erlebnis). Dann habe ich die kurzen/kurzweiligen und jedenfalls nett geschriebenen Geschichten in "Abschiedsfarben" von Bernhard Schlink (s.o.) zu Ende gelesen; nett. Dann habe ich das neueste Buch von Boy Bjerg (s.o.): "Serpentinen" gelesen. Erst hat mich der "Stakkato-Stil" irritiert und nicht die Hauptfragen der Personen: "worum geht es", verstanden. Ab ungefähr der Mitte des Buches wurde mir dies aber klarer und damit die - tragische - Geschichte für mich auch verständlicher und damit lesenswerter. Die kleinstteilige Stückelung der einzelnen Kapitel bleibt für mich aber eher ein Stil, den ich nicht mag. Ich bin dennoch froh, dass dies mich nicht abgehalten hat, das Buch auch zu Ende zu lesen. Dann hatte ich mir zur "Entspannung" mal wieder einen - schon etwas älteren, mir aber vorher nicht bekannten - Krimi gegriffen, nämlich "Sterblich" von Thomas Enger. Den ersten Band einer - "natürlich" skandinavischen - Krimireihe mit einem Journalisten als Hauptfigur. Durchaus spannend, aber doch nicht so sehr, dass ich mir jetzt die weiteren Bänden zwingend besorgen müsste. Dann habe ich eine "Koproduktion" von Martin Suter (s.o., dazu kann ich noch ergänzen, dass ich neulich die sehr gute Verfilmung einer der "Almen"-Bände (s.o.) gesehen habe, mit einem sehr überzeugenden Heiko Ferch als Almen, guckenswert) und Benjamin Stuckrad-Barre (s.o.) "Alle sind so ernst geworden", gelesen (und gehört). Kleine Gesprächsgeschichten wie ein aufgeschriebener Podcast. Zu meinem ersten Eindruck muss man wissen, dass ich die Schreibe von Martin Suter sehr mag, aber keine Podcast. Der Autor Stuckrad-Barre hatte bereits bei den ersten seiner von mir gelesenen Bücher (s.o.) auf mich gewirkt, als wenn er gerne viele Worte von sich gibt. Der vorliegende Band weckt bei mir den Eindruck, dass zwei durchaus bekannte Autoren eine sehr einfache Variante gefunden hat, durch das "einfache" Aufschreiben von Worten etwas Geld zu verdienen. Das hört sich womöglich negativer an, als es gemeint ist. ist. Die Autoren selbst sprechen - damit kokettierend - auf Seite 252 (von 256) selbst von ihrem "konzeptionslosen Gelaber". Lustig zu lesen - oder zu hören, es gibt eine Hörbuchfassung sehr schön gelesen von Caren Mioska und Linda Zervakis, die ich abwechselnd zum eigenen Lesen gehört habe, ist es aber jedenfalls. Von ganz anderem Kaliber (was Konzept und Inhalt angeht), ist das neue Buch von Heinrich Steinfest (s.o.), einem meiner - weiteren - Lieblingsautoren. Auch "Der Chaufeur" ist eine äußerst phantasivolle Geschichte (ich bin schon weit über der Hälfte, aber immer noch gespannt, was als nächste Überraschung/Wendung kommt) und wirklich toll geschrieben. Ich muss mich zwingen, das Buch aus der Hand zu legen bzw. freue mich auf das tägliche Weiterlesen. Und in der Tat kam dann noch die ein oder andere Überraschung. Nun bin ich durch und bestätige mein Fazit. Wer den Schreibstil und die Fantasie des Autors mag, was man in der Regel sehr schnell feststellen wird, wird dieses Buch - so wie ich - lieben. Zum Thema Fantasie passt auch ein Buch eines mir völlig unbekannten Autors: "Keiths Probleme im Jenseits" von Linus Reichlin. Laut Klappentext soll dieser Autor bereits für einen vorhergehenden Krimi im Jahre 2007 einen Krimibuchpreis erhalten haben. Buch und Autor ist völlig an mir vorbeigegangen. Umso positiv überraschter bin ich aber über das Buch. Sehr fantasievoll, man kann auch sagen fantastisch und sehr lustig geschrieben. Fazit: richtig lesenswert, auch wen man kein Fan der Rolling Stones ist. Dann musste ich feststellen, dass ich im Leben kein "Cowboy" mehr werde. Wie bereits oben berichtet, bin ich offensichtlich nicht "Western-geeignet". Trotzdem habe ich nach langer Zeit mal wieder etwas aus dem Genre versucht, nämlich "Immer wieder die alte Tour" von Tom Prox. Ein Western-Heft(chen). Mich hielt aber vor allem der "Kultstatus" davon ab, bereits nach den ersten 30 Seiten das Lesen einzustellen, sondern habe mich durchgearbeitet, was dann aber auch relativ leicht fiel, da Sprache und Story sehr "überschaubar" sind. Dann habe ich mit "Völker Schlacht Denkmal" von Erich Loest angefangen und tat mich erst etwas schwer. Aber. Das Buch ist wirklich interessant, weil ungewöhnlich. Es ist irgendwie ein historischer Roman, der sich um das Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig dreht, und zwar seit dessen Bau bis in die heutige Zeit. Die Hauptperson schildert, und das hat mich zum Anfang irritiert, als "Insasse" einer "Irrenanstalt" seine bzw. die Wahrnehmungen seiner Vorverfahren in der Geschichte des Denkmals. Nachdem ich dann aber einige Episoden der Geschichten in Internetsuchdiensten nachgesucht und bestätigt erhalten hatte, geriet mir auch das Lesen leichter. Außerdem spielt das Buch zu seinem Ende auch nicht mehr in - vermeintlich wirren - Rückblenden. Lesenswert. Dann habe ich das Buch "Die Geschichte von Lani Rosenberg und Mama Blume" von Tornado Rosenberg in die Hand genommen, welches ich bereits vor längerer Zeit auf einer Lesung (musizierend mit Axel Zwingenberger und Abi Wallenstein, gelesen von Henning Venske) erworben hatte. Beeindruckend und bedrückend. Apropros bedrückend: War auch der Film "Schwarze Adler", den ich vor kurzem in der Mediathek gesehen habe. Sehr sehenswert. Dann habe ich einen "alten Klassiker" gelesen: "Der Überläufer" von Siegried Lenz. Obwohl oder gerade weil es ein historisches Thema behandelt, ist es weiterhin politisch sehr aktuell. Interessant ist auch die mit der Neuauflage versehene Historie der Erstveröffentlichung. Sprachlich und vom Aufbau her bleibt zu erkennen, dass es sich um ein Buch des "jungen" Lenz handelt; ich habe jedenfalls schon Bücher vom ihm gelesen (zB die "Deutschstunde"), die ich sprachlich und vom Aufbau her besser fand. Dies ändert aber nichts daran, dass ich dieses Buch für historisch und politisch interessierte Menschen für sehr lesenswert halte. Dann habe ich mit "Ein Leben ist zu wenig", der Biografie von Gregor Gysi begonnen. Der erste Eindruck. Er redet deutlich eloquenter, als er schreibt. Und auch der zweite und dritte Eindruck nach gut 250 Seiten ist sehr ernüchternd. Ich frage mich, ob ein Ghostwriter geschrieben hat, da die Schreibe so "platt" ist. Leider sind auch die Jugend-/Studien- und Berufsgeschichten eher belanglos (und teilweise auch noch peinlich selbstlobend), so dass ich mich entschieden habe, abzubrechen, Schade. Umso mehr Spaß machten mir dann die Kurzgeschichten in dem Buch "Kille Kille Geschichten" von E.W. Heine, ein Schelm, der lustiges dabei denkt. Dann habe ich an zwei Abenden mal wieder einen historischen Krimi gelesen, nämlich "Das Buch des Totengräbers" von Oliver Pötsch. Nicht ohne Grund war dieses Buch in der SZ sehr positiv besprochen worden. Wer historische Krimis (und Wien, wo der Krimi spielt) mag, wird dieses Buch lieben. Mich hat es vom Stil her sehr an die historischen Krimis von Petra Oelker erinnert, die ich seinerzeit auch wegen der "Tatorte" (Hamburg) sehr gerne gelesen habe. Die Personen in dem Buch von Herrn Pötsch sind vielschichtig angelegt und es soll der Beginn einer (schon geschriebenen?) Reihe mit den Hauptfiguren sein. Davon werde ich sicher noch einen Band lesen. Der nächste Band ist, wie ich gerade gelesen habe, für März 2022 angekündigt. Dann habe ich ein Buch gelesen, welches ich meiner Frau geschenkt habe, nachdem es mir in der Buchhandlung Lüders, bei ich ich regelmäßig Bücher kaufe, als "Frauenbuch" empfohlen worden ist. "Die Leuchtturmwärter" von Emma Stonex ist aber kein "Frauenbuch"  im klassischen Sinne - was immer man darunter verstehen mag - sondern ein gut geschriebener schöner Roman über das Leben und Leiden von Leuchttumwärtern und deren Familien. Es wird in zwei Zeiträumen (70er und 90er Jahre) sehr detailliert und feinfühlig das Leben - und Verschwinden - von drei Leuchtturmwärtern auf und von einem im Meer gelegenen Leuchtturm geschildert, und die "Folgen" für die sich kennenden Ehepartner. Ein gutes Buch. Ein ebenfalls "gutes", wenn nicht sogar sehr gutes Buch ist "Der große Sommer" von Ewald Arenz. Der mir bisher unbekannte Autor, auf den ich aufgrund einer Empfehlung aus der SZ gekommen bin, kann richtig gut schreiben und hat auch was zu erzählen. Es geht um "den" großen Sommer eines Jugendlichen. Womöglich kein Buch für nicht romantisch veranlagte Menschen. Es geht auch um "die erste (Jugend-)Liebe", Jugendfreundschaften und das Verhältnis zwischen Jugendlichen und deren Eltern bzw. im Falle der "Hauptperson" auch um das zu seinen Großeltern, bei denen er im Sommer untergebracht ist.  Die Geschichte ist lustig, tragisch und auch spannend und auch aufgrund der Schreibe des Autos sehr lesenswert. Irgendwie erinnert Geschichte und Schreibstil etwas an Benedict Wells (s.o.), aber eben nur etwas. Dann habe ich "Mörderische Auslese" von Mattis Ferber gelesen. Gar nicht so schlecht, für einen "regionalen Krimi", jedenfalls kann der Autor schreiben. Die Geschichte spielt zudem im Gastro-/Restaurant-/Weinanbau und -trink-Bereich und zeigt, dass der Auto bzw. seine Familie ursprünglich aus der Branche kommt. So gibt es detaillierte und sehr realistisch wirkende Beschreibungen der "Szene". Manches Weingut und Restaurant kommt einem bekannt vor. Spielen tut das ganze im und um den Kaiserstuhl. Kann man gut lesen. Dann habe ich "Dr. Nerudas Therapie gegen das Böse" von Rafael Yglesias gelesen, und zwar gut ein Drittel. Es handelt sich um eine ältere Auflage, was leider den unschönen Nebeneffekt hat, dass die Schrift sehr klein und der Text eng gedruckt ist, was das Lesen erschwert. Es ist die Lebens- (und Leidensgeschichte?) eines Psychotherapeuten und - so die Ankündigung im Klappentext - die Behandlung von "sehr bösen" Menschen, die aber etwas aus dem Ruder zu laufen scheint. Das erste Drittel handelt von der Jugend der Hauptfigur in New York und sein Verhältnis zu seiner - sehr kämpferischen und politisch hoch engagierten - Mutter, seinem "geflüchteten" Vater und deren Verhältnis zu ihrer Verwandtschaft. Für mich doch deutlich zu viel "psycho"(-logie und -therapie), aber es geht eben auch um die Geschichte eines Psychotherapeuten, dem da allerlei in der Tat "belastendes" in der Jugend widerfährt bzw. mitbekommen muss. Die Geschichte ist für mich eher politisch interessant, sie spielt Anfang der 60-er Jahre im Kreise von (damals noch nicht Exil-)Kubanern. Geschrieben ist es zwar gut, mir dann aber doch zu viel "Psycho", so dass ich gar nicht erst angefangen habe, mich zu ärgern, sondern es einfach weggelegt habe. Dann habe ich - entgegen meiner ursprünglichen Planung, da mir die Autorin deutlich zu gehypt ist und ich auch schon Bücher von ihr schlicht "doof" fand, s.o. - "Über Menschen" von Juli Zeh gelesen. Schreiben kann sie wirklich sehr gut, das will ich ihr gerne lassen. Das Thema erinnert irgendwie an "Unter Leuten" (oder auch "Deutschboden", s.o.) und mich wundert (immer wieder), wie gelangweilt offensichtlich viele sich intellektuell gebende "Stadtmenschen" sind und was sie bewegt, "auf´s Land" zu ziehen, um sich dann dort ihre (eben nicht) in der Stadt gebliebenen Probleme vor allem in und an der Natur abarbeitend festzustellen, dass auch auf dem Land nicht alles rosig ist (bzw. um im Bild zu bleiben, manches auch dornig), manche "Dorfmenschen" (wieso eigentlich immer nur in den neuen Bundesländern?) dafür aber (r)echte Probleme bzw. vor lauter Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit gar keine Zeit haben, sich "Stadtmensch-Probleme" auszudenken. Ich bin auch irritiert über das in dem Buch anklingende "Verständnis", wenn nicht sogar "Sympathie" der Autorin für die Hauptperson "Gote", und dessen "rechten" Standpunkte. Auch wenn mir der Grundsatz, lieber einmal miteinander zu reden, anstatt ständig übereinander zu schimpfen, sehr sympathisch ist, erscheint mir die angedeutete "Logik" der "Fehlmeinungen" nicht überzeugend, geschweige denn akzeptabel. Womöglich geht es der Autorin aber auch darum - der Titel "Unter Menschen" deutet es an - diese Standpunkte und das Auftreten zumindest im konkreten Einzelfall als menschlich verständlich darzustellen bzw. dafür zu werben, auch den Menschen hinter (s)einer Meinung zu sehen. Dagegen will ich nichts sagen, zumal sich das Buch - wie gesagt - gut lesen lässt. Thematisch brauchte ich dann aber erst mal wieder eine Alternative und habe diese in dem mir - auch zur Vorbereitung einer im September 2022 dann auch stattgefundenen "Architekulturreise" nach Dessau-Roßlau (wer sich für Bauhausarchitektur und -möbel/-lampen interessiert, sollte die in Dessau befindlichen Häuser und Museen besuchen) - mehrfach empfohlenen Buch Blaupause" von Theresia Enzensberger gefunden. Ein gut geschriebener Geschichtsroman über das "Bauhaus" und dort studierende Menschen in den 1920er Jahren. Vielen geschilderten Personen kennt man namentlich (ua Klee, Kandinsky), einige kommen nicht so gut dabei "weg" (zB Gropius). Interessant und eine gute Vorbereitung für (m)eine Reise nach Dessau, zumal auch das Leben der Hauptperson (einer Studentin) in der damaligen Zeit sehr detailliert und lesenswert geschildert wird. Auch im Nachgang zu dem Besuch in Dessau kann ich sagen, dass die Beschreibungen in dem Buch auf sehr guten Recherchen beruhen müssen. Dann habe ich ein Buch eines Autors gelesen, von dem ich nie etwas in die Hand genommen hätte, auch wenn ich den Namen selbstverständlich kenne, aber bisher immer nur mit "leichten Gruselfilmen" verbunden habe: Stephan King. Mir wurde jedoch das Buch "Billy Summers" als sehr lesenswert von einem Freund ans Herz gelegt, und dies zurecht, zumindest wenn man - wie ich - gut geschriebene Krimis mag. Es handelt sich um einen äußerst flott, weil spannend zu lesenden Roman mit zwei bzw. drei Handlungssträngen. Es geht vorrangig um den letzten Auftrag eines Auftragsmörders (1.), der sein blutiges "Handwerk" als Scharfschütze in der US-Army "gelernt" hat (2.), um dann (3.) bei seinem letzten Auftrag auch noch eine junge Frau zu retten (3.). Dies wird schlüssig und fein verwoben in sehr gut lesbarer Sprache so gut erzählt, dass ich die mehr als 600 Seiten an drei Tagen gelesen habe. Auch das Ende ist spannend und eine schriftstellerisch interessante Variante von "so oder so" (hat es geendet). Dann habe ich einen Krimi eines mir bisher unbekannten Autors gelesen: Henrik Siebold. "Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder" spielt in Hamburg und die beiden Hauptfiguren sind eine deutsche Kommissarin und ein japanischer Kommissar (Inspektor Takeda), die detailliert und sympathisch rüberkommen. Der Plot selbst ist mir etwas zu sehr hergeholt und das dann doch eher kurze Ende eher abstrus. Dies ändert aber nichts daran, und das zeigt sich auch daran, dass ich das Buch an 4 Abenden gelesen habe, dass man den Krimi gut mal lesen kann. Dies liegt vielleicht auch daran, dass die Hamburger Szene(n) gut geschildert werden. Ich bin allerdings nicht so begeistert, dass ich jetzt auch die anderen Bände mit diesem Ermittlerduo lesen müsste. Stattdessen habe ich dann mit dem - allerdings auch ersten Band einer Krimireihe - begonnen, nämlich "Schneeblind" von Ragnar Jonasson, einem mir bisher nicht bekannten isländischen Krimiautoren. Kann man lesen, muss es aber nicht, d.h. auf die weiteren Bände diese Reihe werde ich verzichten, auch wenn der erste Band ein "offenes" Ende hat und mich an sich schon interessieren würde, wie es weitergeht. Aber, wie gesagt, dann doch nicht "zwingend". Wenn man gemein formulieren wollte, wofür aber kein Anlass besteht, würde man schreiben: Schon verdächtigt, wenn eine Reihe, die vor 10 Jahren schon einmal veröffentlicht wurde, "neu" aufgelegt wird, nachdem der Autor mit einem anderen Buch zu einem "Spiegel-Bestseller" geworden ist. Dann habe ich seit langer Zeit mal wieder einen Krimi von Arne Dahl gelesen: "Null gleich eins", und der war wirklich super/spannend. Mir war gar nicht bewusst, dass es aus dieser "Zahlenreihe" auch noch mindestens 5 andere Bände gibt, von denen ich mir jedenfalls noch einen holen werde (inzwischen geschehen, s.u.). Vielleicht ganz gut, dass ich eine zeitlang, siehe oben, nichts mehr von ihm gelesen habe. Dieses Buch war echt gut. Dann habe ich "Ausweglos" von Henri Faber gelesen, ein weiterer Krimi, der in Hamburg spielt. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halte soll. Mit Arne Dahl sicher nicht zu vergleichen. Aber durchaus spannend. Und weil ich gerade im "Krimimodus" war und mir der neueste/neunte Fall für Carl Morck, aus der Reihe "Sonderdezernat Q" von Adler Olsen geliehen wurde, habe ich "Natrium Chlorid" relativ flott durchgelesen. Der Autor kann ohne Zweifel gute und spannende Krimis schreiben; die Geschichte des Sonderdezernats Q scheint mir aber irgendwie auserzählt, selbst wenn man dem Ende dieses Bandes entnehmen kann, dass es weitergeht. Den neuen Band, wann immer er kommen mag, werde ich mir daher nicht extra kaufen, um ihn zu lesen, sondern womöglich nur lesen, wenn ich ihn wieder "zufällig" in die Hände bekommen sollte. Dann lese ich zwischendurch immer wieder einzelne Kapitel in dem "Sachbuch": "Nachruf auf mich selbst" von Harald Welzer. Kann man lesen, ist aber kein "Lesegenuss", sondern eher "Sacharbeit". Etwas frech könnte ich schreiben, ein weiteres Buch eines "Aussteigers", der erst (mehrfach) auf die Klappe fallen musste, um nunmehr in Bestsellern den Lesern zu erklären, was man alles besser/bewusster machen bzw. lassen sollte. Irgendwie interessant, aber irgendwie auch ... Jedenfalls keine "leichte Kost" für zwischendurch. Auch daher habe ich zwischendurch während meines diesjährigen (2022) Sommerurlaubs zwei Bücher von Karsten Dusse gelesen, einem Juristen, der schreiben kann (was eher selten ist, allerdings für Bernhard Schlink (s.o.) ja auch gilt). Eine Mandantin hatte mir von diesem - mir bisher gänzlich unbekannten - Autor die Bücher "Achtsam Morden" und "Das Kind in mir will achtsam morden" geschenkt (vielen Dank noch einmal an dieser Stelle dafür). Und nachdem ich für das erste Buch noch zwei Tage gebraucht habe, war das zweite dann an einem Tag gelesen, so dass ich im Urlaub den dritten Band "Achtsam Morden - Am Rande der Welt" gekauft und ebenfalls an einem Tag gelesen habe. Alle drei Bände wird man entweder sehr, oder gar nicht mögen. Die Geschichte(n) sind teilweise abstrus detailliert beschrieben, als Genre würde ich "Krimi" angeben, wobei es gleichzeitig auch ein "Ratgeber" ist, da sich die Hauptfigur doch intensiv und mit professioneller Hilfe um sein Leben kümmert. Auch ansonsten ergreift die Hauptfigur - ein Anwalt, und trotzdem lustig, ebenso wie der Autor dieser Bücher - zupackend die Initiative, die für den einen und anderen leider tödlich endet. Sehr lustig und auch spannend. Und der letzte Band musste für mich ohnehin sein, da ich gerade von Geseke zum Kloster Corvey (Höxter) gepilgert war, ca. 133.450 Schritte, in 4 Tagen (meine dritte Pilgerung in Deutschland, wozu es viel zu erzählen gäbe). Da ich dann - im Urlaub jetzt - gerade im "Krimirausch" war, habe ich direkt den zweiten Band der "Zahlenreihe" von Arne Dahl  mit der Hauptfigur Sam Berger gelesen habe (siehe oben meine Anmerkung zum chronologisch letzten Band dieser Reihe). Sehr spannend und recht brutal. Ein toller Thriller/Krimi. Ich werde auf jeden Fall den dritten Band lesen. Dann wurde es literarisch etwas anspruchsvoller, und ich habe den neuesten Roman von Wolf Haas "Müll" gelesen. Zu dem Autor hatte ich weiter oben ja schon mehrfach angemerkt, dass ich ihn sehr gerne lese, auch wegen seiner verdrehten Stakattoschreibe. Auch das neueste Buch ist abstrus lustig und auch spannend, da es (auch) ein Krimi ist. Lesenswert. Ich zitiere aus Seite 114 aus einer Verfolgungs-/Überwachungsszene: "Die Iris in den Drogeriemarkt hinein und ein Haarshampoo gekauft, der Stavic auch in den Drogeriemarkt und einen Swiffer gekauft, weil er wollte schon seit Tagen einen Swiffer kaufen. Du musst wissen, der Savic nicht nur Nussallergie, sondern auch Hausstauballergie und Wohnung immer picobello". Dies ist ein wortwörtliches Zitat, was jeder, der schon einmal was von Wolf Haas gelesen hat, sofort bestätigen wird, d.h. ich habe nichts geändert, insbesondere keine Worte gestrichen. Speziell eben. Man mag es, oder lässt es sein. Ebenfalls und aus anderen Gründen sehr lesenswert ist das Buch, welches ich als letztes in meinem Sommerurlaub gelesen habe: "Hast du uns endlich gefunden" von dem -  von mir als Schauspieler sehr gemochten, ua habe ich ihn in dem sehr beeindruckenden Einpersonenstück "Unterwerfung" von Michel Houellebecq im Schauspielhaus gesehen - Edgar Selge. Eine wirklich sehr lesenswerte Biografie, gerade weil er sehr offen und sprachlich gewandt von seiner Jugend erzählt. Ein tolles Buch der (Jugend-)Geschichte eines Jungen über seine Jugend mit Eltern, die den 2. Weltkrieg unmittelbar "miterlebt" - man könnte auch hinsichtlich des Vaters schreiben: mitgewirkt - haben und wie sich dies in der "heilen" Welt nach dem Kriegsende ausgewirkt/fortgewirkt hat. Teilweise sehr bedrückend, aber - wie gesagt - sehr offen und ehrlich von dem Autor beschrieben. Wirklich sehr lesenswert. (Zwischendurch und über längere Zeit - da auch ein sehr umfangreiches Buch - habe ich u.a. auf längeren Auto- und Zugfahrten als Hörbuch: "Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Welt" von Haruki Marakumi gehört. Sehr sehr schön. Zwei Geschichten, von denen man zunächst nicht weiß, wie sie genau miteinander verbunden sind, aber jede für sich sehr fantasievoll vom Inhalt und den Worten her; ich hatte ja bereits von vorhergehenden Büchern dieses Autors berichtet (s.o.), dass sie mich sehr begeistert haben, so auch hier. Eine im wahrsten Sinne des Wortes "wunderbare" Geschichte, vorgelesen von einer sehr angenehmen Lesestimme). In Papierform habe ich dann eine neue Empfehlung, die ich erhalten hatte, gelesen: "Schlafende Hunde" von Ian Rankin, einem Krimiautor, den ich - trotz seiner großen kommerziellen Erfolge - bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Da die ersten Bände mit der Hauptfigur, einem schottischen Polizisten, derzeit nicht aufgelegt werden, habe ich "mittenraus" den o.g. Band bestellt und erhalten. Da es auch dort Rückblenden - und einen Klappentext - gibt, kommt man auch so in die Geschichte rein und dem Hauptdarsteller näher. Liest sich gut und spannend ist es auch noch, was will ich/man mehr?. Danke noch mal an den "Tippgeber". Dann ging es ähnlich phantasievoll weiter wie in dem oben zuletzt genannten Buch von Haruki Marakumi, nämlich mit "Die Möbel des Teufels" von Heinrich Steinfest. Nach dem Klappentext hätte man vermuten können, dass sich auch dieser Krimi erneut um die Hauptperson, den sehr unorthodox arbeitenden Detektiv Cheng (s.o.) dreht, von dem ich alle vorhergehenden Bände mit viel Vergnügen gelesen hatte (s.o.). Auch dies erwies sich jedoch als eine - nicht weiter tragische - Phantasie/Täuschung, da Cheng überhaupt nur auf vielleicht 30 Seiten über das ganze Buch verteilt dort ab und an mal auftaucht. Dies ändert aber nichts daran, dass es sich mE um einen typischen "Steinfest" handelt: eine sehr ungewöhnliche Geschichte, sehr stimmig und mit vielen interessanten Personen(beschreibungen). Es spielt in der Wiener Ober- und Unterwelt. Sehr gut lesbar, weil sprachlich sehr fein. Ein gutes Buch. Dann habe ich mal wieder mit einem "richtigen" Roman angefangen, und zwar mit "Die Enkelin" von Bernhard Schlink, einem von mir sehr geschätzten Autor (s.o.). Zwischendurch habe ich, weil ich die Bücher gerade zu fassen kriegte, an einem Tag den dritten Band aus der o.g. "Zahlenreihe" von Arne Dahl, nämlich "Fünf plus drei" gelesen und - da ich gerade im "Krimirausch" war, dann direkt auch den vierten Band "Vier durch vier"; wirklich richtig fesselnd, da spannend. Dann habe ich "Die Enkelin" (s.o.) von Schlink zu Ende gelesen. Auch dieses Buch bestätigt, dass er sehr gut mit der deutschen Sprache umgehen kann. Die Geschichte ist ebenfalls sehr interessant. Es handelt sich um die mit einem Rückblick startende Geschichte eines "frischen" Witwers, der bei Sichtung der Unterlagen seiner verstorbenen Ehefrau feststellt, dass diese seit dem Kennenlernen in den 1970er ein sehr persönliches Geheimnis hatte, welches sie bis zu ihrem alkoholbedingten Tod nicht mehr losgelassen hat. Wo ich mir nicht ganz sicher bin, ist, ob die Beschreibung des Kennenlernens der beiden in Ostberlin - er als "Wessi-Student" und sie als "Ossi-Studentin" und die von ihm initiierte Flucht der Frau vom Osten in den Westen sowie die Wahrnehmungen der Frau über ihre Jugend in der DDR und den Start in der BRD "passen", oder eben nicht, weil der Autor ein "Wessi" ist. Ab dem 2. Drittel des Buches geht es um die "Suche" des Witwers nach der Familie seiner verstorbenen Frau. Dabei spielt dann im letzten Drittel "Die Enkelin" die wichtigste Rolle. Nur dass es wieder einmal (wie zB in den letzten beiden Büchern von Juli Zeh) darum geht, dass und wie in den neuen Bundesländern ganz rechte Menschen leben und der "Wessi" mehr oder weniger verzweifelt versucht, diese zu verstehen, interessiert mich immer weniger zu lesen. Nicht, dass mich das Lesen dieser Geschichte gelangweilt hätte, dafür schreibt Schlink auch zu gut und ist auch die Geschichte ebenso spannend wie wenn auch absehbar, aber ich merke, dass ich das Interesse am Lesen solcher, irgendwie immer gleichen "Man muss doch auch verstehen, wieso Polit-"Geschichten etwas verliere. Trotzdem ein gutes Buch. Dann habe ich "Sophia, der Tod und ich" von Thees Ulmann gelesen, dessen Texte und Vortragsstil mich auf der weiter oben erwähnten Lesung zusammen mit Benedikt Wels doch sehr neugierig gemacht hatten. Er schreibt wie er auftritt: bunt und amüsant. Auch die Geschichte ist irgendwie "strange". Es geht um den Besuch des Sensenmannes bei dem im "Ich-Stil" erzählenden Autor, der aber keine Lust hat, mitzukommen und eine sich daraus entwickelnde turbulente  Road-Story. An der nehmen dann auch noch teil die "Ex-Freundin" des Ich-Erzählers und seine Mutter sowie der Sohn des Erzählers. Leider nur mit einem halben Happyend. Gut und unterhaltsam zu lesen. (Vorgestern  = 22.09.2023 = habe ich die Verfilmung von Charly Hübner gesehen: ein toller, sehr lustiger und gleichzeitig aber auch nachdenklich stimmender Film, der das Buch sehr gut umsetzt; sehenswert). Dann war ich mit dem "Taxi" von Karen Duve unterwegs. Nachdem ich neulich ein sympathisches Interview mit der Autorin gesehen und dabei gehört habe, dass es eine Verfilmung des Buches mit den von mir als Schauspieler sehr geschätzten Achim Rhode gibt, hat mich das Buch leider nicht überzeugt. Das Buch selbst finde ich eher "flach", und zwar sowohl von Sprache als auch Geschichte her. Wenn ich nicht in Hamburg leben und ungefähr das selbe Alter wie die Autorin hätte, würde(n) mich die kleine(n) (Taxi-)Geschichte(n) nicht weiter interessieren. Auch die persönliche Geschichte der taxifahrenden Hauptperson, d.h. die Suche einer jungen, intelligenten Frau nach dem Sinn ihres Lebens - und dem richtigen Lebenspartner - fand ich nur bedingt interessant, Schade. Dann habe ich das neueste Buch von Dörte Hansen gelesen: "Zur See". Und es nicht bereut. Einerseits "plätschert" die Geschichte so dahin, was aber auch nicht verwunderlich ist, da es auf einer Nordseeinsel und (auch) in der "Seefahrer-Familienwelt" spielt. Andererseits kann die Autorin sehr gut beschreiben und schreiben, was das Lesen sehr angenehm macht. Im Übrigen. Ich fand (s.o.) auch "Mittagsstunde" beim Lesen eher seicht, den Film dann aber gerade deshalb auch so toll, weil er sich sehr gut ans Buch hielt. Also: Wer ein Fan der Autorin ist, sollte das Buch auf jeden Fall lesen, allen anderen kann ich es aber auch ans Herz legen. Dann habe ich ein weiteres "Familiengeschichtenbuch" gelesen, nämlich "Stay away from Gretchen" von Susanne Abel. Es geht zum einen um den Umgang eines fiktiven "Fernseh-Promis" mit sich und seiner dementen Mutter und zum anderen - was ich deutlich interessanter zum Lesen finde - um die Geschichte der Mutter in der Nachkriegszeit. Mich erinnert vieles an den oben bereits erwähnten Film "Schwarze Adler", der ebenfalls die Schikanen und persönlichen Beleidigungen beschreibt, die Mütter und deren Kinder erleiden mussten, die unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg mit schwarzen US-Soldaten zusammen waren. Unglaublich; erschütternd. Dann habe ich in drei Tagen "Der betrunkene Berg" von Heinrich Steinfest (s.o.) gelesen. Ein wirklich toller, schöner Roman über 3 Menschen (und eine Dohle) und deren ganz persönlichen Schicksäle. Auf einem Berg aneinander "gebunden", vermischen sich Rückblicke auf die jeweiligen Leben mit aktuellen Ereignissen und (Selbst-)Erfahrungen. Hört sich in meiner Beschreibung irgendwie sehr theoretisch an, ist es aber gar nicht, sondern das Buch enthält in schöner Sprache sehr plastische Beschreibungen von ganz unterschiedlichen und jedenfalls besonderen Lebenssituationen. Unbedingt lesenswert, zumal wenn man wie ich ein Fan der Schreibe des Autors ist. Dann habe ich einen weiteren sehr schönen Roman gelesen, nämlich den neuesten Roman eines meiner weiteren Lieblingsautoren (Alex Capus, s.o.): "Susanna". Auch dieser Autor kann wirklich sehr gut/schön mit der deutschen Sprache umgehen, und weiß etwas zu erzählen.  Nachdem ich das letzte Buch von ihm ja vom - wenig vorhandenen Inhalt her - etwas "flach" fand, sind die nunmehrigen Geschichten in dem Buch wieder richtig toll, weil vielschichtig und bunt. Es geht um mehrere miteinander verwobenen Liebens-, Leidens- und Lebensgeschichten, spielend in Basel, Nordafrika, Dortmund und Nordamerika. Irritieren könnte einen höchstens, wenn man entsprechend des Klappentext einen großen Anteil von Buffalo Bill und Sitting Bull in der Geschichte erwarten würde, um dann festzustellen, dass es (auch) um diese beiden nur im letzten Viertel des Buches geht. Die entsprechenden Passagen beruhen aber auf den Geschichten der Original-Personen, nachzulesen ua bei Wikipedia. Dies ändert aber auch überhaupt nichts an meiner Bewertung: lesenswert! Dann hatte ich mit dem neuesten Roman von Heinz Strunk (s.o.) angefangen: "Ein Sommer in Niendorf", nachdem ich dessen vorletzten Roman ("Es ist immer so schön mit dir") als Hörbuch zwischendurch immer mal wieder höre. Mein erster Eindruck zum Schreibstil: kurze Sätze. Das muss ja nicht schlecht sein. Der Inhalt (sehr grob verkürzt): Businessmann will dreimonatige Auszeit an der Ostsee nutzen, um seine oder die Geschichte seines Vaters zu Papier zu bringen, wird dabei aber von alkoholabhängigen Strandkorbverwalter und anderen Personen abgelenkt. Da der o.g. "Sommer" gerade etwas lau war, und mir Freunde das neue Buch von Jo Nesbo (s.o.) "Blutmond" zum Lesen anboten, habe ich schnell zugegriffen und innerhalb von drei Abenden die neueste Geschichte mit Harry Hole (s.o.) gelesen. Gruselig spannend. Ein guter "Harry Hole". Dann bin ich zurück nach "Niendorf" (s.o.) und auch dort inzwischen recht weit. Wenn Strunk nicht so gut schreiben würde, hätte ich das Buch wahrscheinlich schon weggelegt. Es geht um die ätzende, nörgelnde Beschreibung des "typischen" Ostseebadpublikums und die sehr arrogante Beschreibung durch die allerdings auch hochgradig unsympathische Hauptfigur (s.o.). Auch wenn klar ist, dass die sehr detaillierten und sicher auch nicht "falschen" Beschreibungen eines bestimmten Publikums von der Hauptfigur stammen, die auf ihre Art noch blöder ist, nervt mich der nörgelnde und überhebliche Grundton zunehmend. Ich werde das Buch aber jetzt auch zu Ende lesen und dann erst mal eine längere "Stunk-Pause" machen. Zum Ende wird es auch deutlich weniger arrogant "nörgelnd". Dafür geht es dann um den körperlichen und psychischen "Verfall" der Hauptfigur aufgrund seiner offensichtlichen Alkoholkrankheit. Nun gut. Sicher nicht lebensfremd und auch durchaus plastisch und realistisch beschrieben, aber unbedingt lesenswert? Nach meiner Meinung eindeutig nicht, daher bleibt es bei meiner oben bereits erwähnten Entscheidung, den Autor Strunk für mich erstmal auf die "braucht man nicht mehr zu lesen"-Liste auszunehmen. Eigentlich schade. Jetzt bin ich schon in der zweiten Hälfte von "Yoga", einem Roman von Emmanuel Carrére, der mir als besonders lesenswert empfohlen wurde. Es geht in der ersten Hälfte um die (autobiografischen?) Erfahrungen des Autors beim / mit dem Yoga, und zwar bei einer 10-tägigen Yoga-Veranstaltung, die dem Autor an sich "nur" dienen soll, als Vorbereitung auf das von ihm zu schreibende Buch. Dort holt ihn aber (s)eine psychische Erkrankung schon ein, um die es dann im zweiten Teil des Buches geht. Das Buch ist zwar gut geschrieben (übersetzt), aber mich erreicht die Geschichte irgendwie (noch) nicht. Es wirkt auf mich alles etwas zu sehr berichtend über die Selbstreflektionen des - inzwischen genesenen - Autors. Am besten finde ich das letzte drittel, in dem es u.a. um den Kontakt des Autors zu Flüchtlingen geht, die er auf einer griechischen Insel kennenlernt. Nun fange ich gerade an mit "Das Jahresbankett der Totengräber" von Mathias Enard. Es geht um den - in Form eines Tagebuchs - geschriebenen Bericht eines "Menschenkundlers", der zur Vorbereitung seiner Doktorarbeit von Paris aufs "Land" fährt, um die Dorfbewohner zu beobachten und zu befragen. Da die Tagebucheinträgen gerade so dahinplätscherten und ich kurzfristig den neuesten Band der Rath-Romane (s.o., von Volker Kutscher) "Transatlantik" erhalten hatte, habe ich dieses an drei Abenden durchgelesen. Ebenso interessant und spannend wie die vorherigen Bände. Kurzweilige Unterhaltung. Dann kehrte ich - kurz - zurück zu dem Buch von Enard, wurde aber dann gleich wieder "abgelenkt" durch den neuesten Band von Karsten Dusse (s.o.) aus der "Achtsam Morden"-Reihe, nämlich "Achtsam Morden Im Hier und Jetzt", welches man und im konkreten Fall ich dann innerhalb von 3 Tagen innerhalb der diesjährigen (März 2023) Frühjahrsferien durchgelesen habe. Auch wenn man zwischendurch mal denkt, "jetzt ist er aber auch durch mit der Geschichte", ist es erneut gut geschrieben und kurzweilig und teilweise auch wieder sehr skurril lustig. Nebenbei lernt man dann auch noch einige Lebensweisheiten und einiges von / über "Bhagwan". Meine erneute Rückkehr zu dem Buch von Enard (s.o.) dauerte dann nicht lange, d.h. ich habe es nun endgültig weggelegt. Was ich feststellen kann/muss: Die meisten der Klappentexte zu diesem Buch sind abwegig; vielleicht haben die Rezensenten das Buch auch nicht zu Ende gelesen. Ich jedenfalls habe es nicht geschafft, auch da mich die zeitlichen und die Sprünge in den Geschichten zu sehr irritiert haben. Ich meine zumindest verstanden zu haben, dass alles in einer Gegend in Frankreich bzw. mit den "selben" Personen zu tun hat, die wiedergeboren wurden. Soweit, so "phantasievoll", wie ein Klappentext hervorhebt. Aber die Sätze sind alle so furchtbar lang und verschachtelt, so dass ich - leider - aufgegeben habe. Dann habe ich "Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky gelesen. Nachdem ich die Geschichte zunächst deutlich zu "plätschernd" fand, war und bin ich dann ab der zweiten Hälfte des Buches von der dort beginnenden Liebesgeschichte sehr angetan gewesen. Gleichzeitig interessierten mich dann auch die übrigen sehr schön beschriebenen und allesamt etwas "merkwürdigen" Personen in diesem Buch, so dass ich sagen kann/will, ein lesenswertes Buch. Dann habe vorgestern (27. April 2023) auf 3Sat die sehr gute Verfilmung des ersten "Almen"-Bandes von Suter (... und die Lilien) mit dem Schauspieler Ferch gesehen. Davon war ich so angetan, dass ich dann den neuesten Roman von Suter "Melody" in zwei Tage durchgelesen habe. Ein "echter" und guter Suter, auch wenn ich erst über einen - erneut, s.o. - nicht passenden Klappentext mäkeln wollte. Dieser suggeriert nämlich, es ginge zumindest vorrangig um eine spannende, weil gefährliche Enthüllung der einen Hauptperson über das Leben der anderen Hauptperson. Dies ist zwar, aber auch nur "auch" der Fall, d.h. die ersten zwei Drittel des Buches geht es um das Leben und "die" Liebe der einen Hauptperson, von der er der anderen Hauptperson in Rückblicken erzählt. Suter beschreibt sehr wort- und bildreich eine bestimmte schweizer "Szene" und den Berufslauf der einen Person. Interessant sind auch die detaillierten Schilderungen der beteiligten Personen und deren Ess- und Trinkgewohnheiten. Und da ich von der Sprache des Herrn Suter so angetan war, hatte ich direkt anschließend mit "Die Büglerin" von Heinrich Steinfest angefangen. Einem, wie ich bereits mehrfach erwähnte, meiner Lieblingsautoren. Und es bestätigte sich bereits auf den ersten Seiten, dass der Autor einfach und wunderbar mit der Sprache umgehen und seine dazu noch interessante Geschichte zu Papier bringen kann. Für mich ein wahres Lesevergnügen!  Zwischendurch sehe ich mir immer wieder den sehr schönen Bildband "Flußlandschaft Elbe" von Oliver Ulmer an; ganz tolle Bilder. Dann habe ich relativ zügig "Die Architektin" von Till Raether durchgelesen, auch weil es sich sehr gut liest. Es spielt in den 70-er Jahren im (west-)berliner "Bausumpf", geschildert von einem angehenden Journalisten. Beides ("Bausumpfgeschichte" in Berlin und die ersten "Erfahrungen" eines angehenden Journalisten) erscheint mir sehr lebensnah beschrieben zu sein, und unterhaltsam ist es auch noch geschrieben, d.h. lesenswert. Da es von dem Autor auch Krimis geben soll, habe ich mir den ersten Band "Treibland" besorgt (bzw. schenken lassen :)) und werde zur gegebener Zeit berichten (s.u.). Dann habe ich mit einem echt dicken Wälzer (1275, relativ klein bedruckte Seiten) begonnen, was mich aber nicht schreckt, zumal es sehr gut geschrieben ist. "Das achte Leben" von der - mir bisher leider gänzlich unbekannten - Nini Haratischwili schildert das Leben einer/mehrerer Familien, und zwar beginnend in Berlin der heutigen Zeit und rückblickend auf eine aus Georgien stammende Familie ab den Jahren 1900 f.. Auch historisch interessant und mit sehr lebendigen und persönlichen Beschreibungen. Dieser Roman ist wirklich bemerkenswert und die Beschreibung "historischer Familienroman" wäre viel zu kurz. Mir war der Roman an keiner Stelle zu lang, auch wenn man ahnte, dass den vor allem weiblichen Hauptpersonen der verschiedenen Generationen immer wieder widerliches Leid zugetan wurde.  Überhaupt, keine "seichte" Kost, ganz im Gegenteil. Aber - leider - ein Teil der sprachlich sehr gut und detailliert geschilderten Geschichte bzw. den Geschichten der Frauen. Daneben bzw. damit verbunden sind die persönlichen und politischen Geschichten in Georgien bzw. der UdSSR. Auch die dabei beschriebenen Ohnmachten gegenüber persönlicher und politischer Willkür (meistens von Männern) sind so plastisch beschrieben, dass es einen sehr bedrückt. Das Buch ist äußerst bemerkens- und lesenswert. Von dieser Autorin werde ich sicher noch ein Buch lesen. Dann habe ich mir bewusst mal wieder etwas "leichteres" ausgesucht, nämlich den oben erwähnten, ersten Band der Krimireihe von Til Raether: "Treibland" und diesen an drei Abenden durchgelesen. Kurzweilig, gut geschrieben von jemanden, der sich in Hamburg auskennt, da er hier lebt. Nettes Buch und ich werde sicher noch einen weiteren Band mit dieser sympathischen Hauptfigur lesen (bzw. habe, Stand 23.09.2023, inzwischen den zweiten und dritten Band als Hörbuch gehört; ebenfalls sehr gut, so dass ich jetzt auch schon den vierten Band "geladen" habe. Gestern (09.10.2023) habe ich die Verfilmung des zweiten Bandes - "Blutapfel" - gesehen, leider enttäuschend, da weit weg auch vom Witz des Buches; Schade und wahrscheinlich der Grund, dass es weitere Verfilmungen mW nicht gibt). Dann habe ich "Die Liebe an miesen Tagen" von Ewald Arenz gelesen. Nicht so gut wie dessen vorhergehendes Buch (s.o.), welches mit sehr gut gefallen hatte. Aber bzw. jedenfalls ein schön lesbarer (Liebes-)Roman. Nun bin ich schon am Ende des 1080 Seiten umfassenden und neuesten Romans von John Irving: Der letzte Sessellift". Ich hatte ja bereits berichtet, dass ich ein großer Fan von John Irving bin. Und auch das neueste Buch ist - weitestgehend, s.u. - wunderbar geschrieben und entsprechend lesbar. Auch wenn einem einzelne (zB Liebes- und Sport-)Geschichten irgendwie bekannt vorkommen, ist es eine tolle Familiengeschichte mit allerlei "besonderen" Persönlichkeiten. Irving beschreibt die persönlichen Wahrnehmungen der Hauptperson (Adam) und weiterer Familienmitglieder und deren Erfahrungen in auch politisch besonderen Zeiten in den USA (ua während des Vietnamkrieges und dem bekanntwerden von Aids in der Zeit der Präsidentschaft von Ronald Reagan). Sehr interessant und gesellschaftsbeobachtend spannend zu lesen. Ein bewegendes Buch. Bei der ersten Passage am Ende des Buches, in der Irving die Hauptperson die Vorgänge dann in Form eines Drehbuches schildern lässt, habe ich über dieses - für mich neue Stilmittel - nur gestaunt. Thematisch passt es, da die Hauptperson (Adam) nicht nur Romane schreibt, sondern auch Drehbücher, und es in der konkreten Passage u.a. um einen tragischen Unfalltod geht, den man durchaus so schilden kann. Inzwischen und kurz vor dem Ende gibt es aber eine zweite Passage von über 50 Seiten, die ebenfalls im Drehbuchstyl geschrieben ist. Auch hier geht es wieder um einen "Todesfall", aber bei mir bestätigt sich mein Gefühl, dass ich in einem Roman kein Drehbuch lesen mag, auch da dies für mich ungewohnt "anstrengend" zu lesen ist. Ich habe diese Seiten daher nur "quer" gelesen, d.h. überflogen; schade. Im Ergebnis dennoch ein "echter" Irving, d.h. ein tolles Buch. Dann habe ich "Frankie", einem Roman von Michael Köhlmeier, gelesen, der einem anderen Kunden in der Lüders Buchhandlung empfohlen wurde, was ich zufällig mitbekam. Leider hat sich meine Skepsis beim Lesen nicht gebessert. Bereits anfangs irritierte mich der "Jugendschreibstil", auch wenn dieser insoweit stimmig ist, als dass "Frank" als Jugendlicher in der Ich-Form seine Geschichte erzählt, die damit beginnt, dass sein Opa nach 18 Jahren Gefängnis aus diesem entlassen wird und wieder Anschluss an Tochter und Enkelkind findet/sucht. Irgendwie etwas "spukig". Und nachdem ich erst dachte, dass die Verurteilung des Opas auch irgendwas mit der Familie zu tun haben könnte, hat sich dies nicht bestätigt, sondern blieb (auch) dazu alles offen. Das Ende bzw. Nicht-Ende der Geschichte hat mich ebenfalls irritiert, so dass ich sagen muss: "Nicht mein Buch".  Ganz anders, und zwar auch wegen der "Schreibe" ist das neue Buch von Robert Seethaler: "Das Café ohne Namen". Wie oben erwähnt, habe ich ja schon mehrere Bücher vom ihm - mit Freude - gelesen. Auch dieses Buch liest sich einfach gut und auch die Geschichte(n), die ebenso wie "Frankie" in Wien spielt, hören sich gut an. Ein schönes Buch. Dann habe ich ein "Sachbuch" gelesen. "Erebus" von Michael Palin - den man als einen der Monty Python Mitglieder kennen könnte - beschreibt die Geschichte des gleichnamigen, historischen Segelschiffs, dessen im Meer seit Jahrhunderten liegenden Überreste 2016 aufgefunden wurden. Ist zwar nicht lustig, was ich irrtümlich angesichts des Autors gedacht hatte, liest sich aber gut, auch da Palin offensichtlich der - historischen - Seefahrt verbunden ist.  Dann habe ich ein "sehr kleines Büchlein" von Ferdinand von Schirach in die Hand genommen und "Regen" gelesen. Passt ja titelmäßig ganz gut zu den derzeitigen Novembertagen :). Ich muss gestehen, dass mir dieser Autor irgendwie "suspekt" ist/war. Ein Anwalt, der schreiben kann und derzeit ja überall und in aller Munde ist, mit seinen Büchern und Theaterstücken und es wirkt, als würde er überall gehypt. Aber. Dafür, dass auch Juristen gut (lesbar) schreiben können, gibt es ja einige Beispiele (siehe oben zB Schlink). Und. Er schreibt wirklich gut, d.h. beschreibt mit passenden und bildhaften Worten (s)eine auch noch interessanten Überlegungen/Geschichten. Im vorliegenden Fall im ersten Teil des Büchleins die eines Schriftstellers, der - gegen seinen Willen - Schöffe (ehrenamtlicher Richter) an einem Strafgericht wird und über den Aspekt seiner "Befangenheit" sinnierend auf ganz grundsätzliche Überlegungen kommt. Die zweite Hälfte des Büchleins ist ein Interview mit dem Autor, welches sich auch gut liest und dem man mit sehr persönlichen Worten die Lebens- und Berufsgeschichte des Autors entnehmen kann. Dieses Interview bestätigt meinen Eindruck, den ich neulich irgendwo in einer Fernsehdiskussion bereits gewonnen hatte, in der alles was er sagte, sympathisch unaufgeregt gut durchdacht war. Dann habe ich "Cinema Speculation" von Quentin Tarantino - bis beinahe zu Ende - gelesen; ich würde sagen: eine Mischung aus "Sachbuch" und Biografie. Da ich die Filme von dem Autor/Regisseur sehr gut finde (trotz - oder wegen - der teilweise sehr brutalen Geschichten und deren filmischen Darstellung; jedenfalls aber wegen der vielen unglaublich skurrilen Szenen), interessierte mich auch, wie man dazu kommt, solche Filme zu machen. Dabei dürfte eine Rolle spielen, dass und welche Filme der Autor bereits als Achtjähriger zusammen mit seinen Eltern gesehen hat. Da Tarantino mein Jahrgang (1963) ist, kenne ich zwar viele der besprochenen Filme, die ich aber sicher nicht im Alter von 8 Jahren gesehen habe. Das Buch liest sich ganz gut und dürfte für Cineasten mit Schwerpunkt "70-er-Jahre" sehr interessant sein. Für mich würde ich eher sagen: "Kann man lesen, muss es aber nicht", so dass ich das letzte Zehntel weggelassen und damit wahrscheinlich einen letzten der besprochenen Filme verpasst habe. Zwischendurch habe ich dann ein neues Buch von Jo Nesbo (s.o.): "Das Nachthaus" gelesen. Ich dachte erst ein "Mystery-Thriller" (oder so). Die Geschichte ist offensichtlich in weiten Teilen nicht "real", sondern eben "mysterisch". Wieso, weshalb, warum erfährt man dann im letzten Drittel. Auch wenn - halbwegs - spannend, für mich zu viele Sprünge in den Geschichten und daher für mich eher eins der nicht so guten Bücher des von mir gerade wegen der spannenden Geschichten so geliebten Autors. Dann habe ich mit einem weiteren "Sachbuch" bzw. autobiografischen Roman angefangen: "Unorthodox" von Deborah Feldman. Dies Buch war wohl in den USA (insbesondere NY, wo der Roman spielt) ein absoluter Topptitel. Mich hat aber mehr das Thema, denn irgendwelche "Preise" interessiert, nämlich die Geschichte einer "Aussteigerin" aus einer streng religiösen Gemeinschaft / Familie. Dies ist aber überaus "schwere Kost", weil ich bereits auf den ersten 50 Seiten des sehr gut geschriebenen Buches immer wieder denken musste: "Welch beklemmendes und jegliche Freiheit einengendes Unglück bringt Dogmatismus jedweder Art bereits Kindern in ihrer Kindheit/Jugend". Daher (wegen der für mich kaum ertragbaren Schwere) habe ich das Buch zwar noch nicht weggelegt, aber parallel ein anderes Buch angefangen, nämlich "Middle England" von Jonathan Coe. Eine in einen (Familien-)Roman gekleidete Schilderung des politischen Wandels in England seit den 1990er Jahren. Ein Zustandsbericht von England und den Engländern, u.a. zu der auch innerhalb einzelner Familien ganz unterschiedlichen Wahrnehmung und "Begründung" für bzw. gegen den Brexit (wie mir dies von englischen Freunden seinerzeit auch so oder ähnlich berichtet worden ist). Witzig, interessant und gut geschrieben, d.h. m.E. eine "Pflichtlektüre" für jeden, der England und die Engländer so gerne mag, wie ich. Dann habe ich das neueste Buch von Daniel Kehlmann (s.o.) "Lichtspiel" gelesen. Wieder einmal (s.o.) gelingt es dem Autor, auf der Basis einer historischen Geschichte einen sehr gut, weil unterhaltsam und spannend geschrieben, lesbaren Roman "herzustellen". Diesmal geht es um einen deutschen Regisseur, der im Zusammenhang mit der Machtergreifung der Nazis in Deutschland bewusst nach Frankreich bzw. den USA auswandert, aber dann bei einem familiären Besuch in Deutschland dort mit dem Beginn des 2. Weltkriegs (zunächst?) ungewollt "hängenbleibt" und beginnt sich zu "arrangieren". Die Geschichte liest sich sehr gut und beschreibt bedrückend die "Wandlung" / "Anpassung" des Regisseurs und seiner Familie an die Situation, die sie (zunächst?) nicht gewollt haben. Das Regime "ködert" den Regisseur mit "künstlerischen" (Propaganda-?)Aufgaben und der Regisseur versucht, sich zu "arrangieren" ohne seine politische Grundeinstellung aufzugeben, was absehbar nicht funktioniert. Die Ehefrau "rettet" sich im Alkohol und der gemeinsame Sohn wird immer begeisterter/fanatischer. Zitat des Regisseurs: "Wichtig ist, Kunst zu machen unter den Umständen, die man vorfindet. Das hier sind jetzt meine Umstände". Gleichzeitig verschwinden Menschen aus religiösen und politischen Gründen, ohne dass sich jemand traut zu fragen, wieso und wohin. Alles sehr bedrückend. Ein tolles Buch. Dann habe ich den neuen/weiteren Roman von Colson Whitehead (s.o.). gelesen: "Harlem Shuffle". Es spielt in den 60er Jahren in Harlem und schildert die (Über-)Lebensgeschichte der Hauptakteurs, der "eigentlich" ein Möbelgeschäft betreibt. Ab und an erhält er aber auch andere "verlorene" Dinge, die er dann anderweitig und als "Kleinhehler" vertreibt, bis ihn dann ein Verwandter in eine "große Sache" verwickelt und er das Machtgefüge in dem Stadtteil (Harlem) neu erfahren muss. Davon handelt das erste Kapitel. Es ließt sich leider nicht so faszinierend, wie das oben beschriebene, deutlich phantasievollere vorhergehende Buch es Autors. Im zweiten Kapitel (beginnend 1961) entdeckt der Hauptakteuer dann doch eine größere Leidenschaft für das Hehlen auch wertvollerer Dinge und es wird zunehmend "blutiger". Dabei geht es auch um "Unruhen", die auch in Harlem aufgrund des bestehenden Rassismus und Polizeigewalt entstanden. Wenn man sich für den Stadtteil Harlem und dessen "Geschichte(n)" in den 60-er Jahren interessiert, sicher interessant. Wenn nicht, dann nicht. Mich hat das Buch bei weitem nicht so bewegt, wie das vorhergehende (vielleicht auch, weil dies wirklich sehr lesenswert war/ist). Schade. Nun fange ich gerade an mit "Eierlikörtage" von Hendrik Groen. Passend zu meinem 61. Geburtstag und meiner "Leidenschaft" für Eierlikör (:)) schildert der über 80 jährige Holländer seine Lebens- und Leidensgeschichte in einem Altersheim., und zwar in Form eines über ein Jahr geführten Tagesbuchs. Sehr amüsant, auch weil er zwar körperlich nur noch "altersgerecht" unterwegs, aber im Kopf noch völlig klar ist und voller Tatendrang, was bei Teilen der Mitbewohner und der Heimleitung immer wieder "auffällt". Für mich ein schönes Beispiel dafür, wie man auch im Alter seinen Humor nicht nur behalten, sondern dieser einem auch helfen kann, mit dem Altern klarer zu kommen. Dann habe ich den neuesten "Almen" von Martin Sutter (s.o.) gelesen, nämlich "Almen und Herr Weynfeldt". Die Hauptfigur (Almen) kennt man ja bereits gut, aus den vorhergehenden Büchern dieser (Almen-)Reihe, und auch Herrn Weynfeldt ist man schon einmal literarisch begegnet. Ich lese die Bücher von Suter ja auch deshalb so gerne, da er wirklich sehr gut mit Worten umgehen und fein durchaus interessante Beobachtungen / Geschichten beschreiben kann. Aber. Das auch vom Umfang her kleine Büchlein zeigt - leider -, dass dem Autor die spannenden Geschichten auszugehen scheinen. Alles plätschert so vor sich hin. Sehr nett lesbar, aber beginnend, mich zu langeweilen. Das Ende der Geschichte ist dann auf 20 Seiten zusammengefasst und zu den beiden "Hauptgeschichten" (so viel sei verraten: Kunstdiebstahl und Todesfall) sehr banal. Es wirkt ein bisschen so, als hätte Suter angefangen zu schreiben, ohne die Lösung der beiden (Kriminal)Fälle zu kennen, dann aber keine Lust mehr hatte, dazu noch groß weiter nachzudenken. Schade und für mich Anlass darüber nachzudenken, ob ich jetzt mal ne längere Suter-Pause einlegen. Dann habe ich relativ lange für "Blue Skies" von T.C. Boyle (s.o.) benötigt. Vielleicht auch, weil mein erster Eindruck: "Plätschert nett erzählt so vor sich hin" sich nicht änderte. Wobei "Plätschern" thematisch nicht ganz passt, da es um die - wenig lustigen, wenn auch teilweise detailliert abstrusen - Folgen der Klimakatastrophe in Kalifornien (sehr trocken) bzw. Texas (sehr feucht) in der Zukunft geht, dargestellt anhand der Schicksale einer bzw. mehrerer Familien. Insekten und Schlangen spielen auch ihre Rollen. Nachdem ich ja früher (s.o.) an einigen Büchern des Autors "gescheitert" bin, d.h. diese nicht zu Ende gelesen habe, war es jetzt zumindest das dritte Buch in Folge (s.o.), welches ich zu Ende gelesen habe. Also quasi eine Bestätigung für den Autor :). Dann habe ich das neueste Buch eines meiner Lieblingsautoren (Alex Capus, s.o. das davor geschriebene und von mir sehr gelobte Buch "Susanna") gelesen: "Das kleine Haus am Sonnenhang". Beim einführenden Klappentext war ich etwas skeptisch, da es hier - ein weiterer der von mir sehr geschätzten Autoren, Benedikt Wells, befasst sich wohl in seinem neuesten Buch ebenfalls mit der Thematik des Schreibens an sich - wohl "nur" darum gehen soll, dass der Autor beschreibt, wie er zum Schreiben kam. Aber das (Schreiben) kann er jedenfalls, so dass man auch dieses - kleine - Buch gut mal lesen kann, aber nicht unbedingt müsste. Dann habe ich während meines diesjährigen (2024) Sommerurlaubs (nur) ein Buch gelesen, dies aber an 3 Abenden. Der neueste Krimi des Autorenduos Hjorth&Rosenfeldt (s.o.) liest sich ebenso wenn nicht sogar noch spannender als die vorhergehenden Bücher mit der Hauptperson und heißt "Die Schuld, die man trägt". Es deutet sich an, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird, weil geben muss und ich bin jetzt schon gespannt. Dann und weil ich gerade mal wieder auf den "Krimigeschmack" gekommen war, lieh mir jemand den neuesten Krimi von Adler Olsen (s.o.) aus der Reihe "Sonderdezernat Q" (s.o.): "Verraten". Laut Klappentext der letzte dieser dann 10-bändigen Reihe, die ich alle gelesen und die meisten auch sehr spannend gefunden habe. Auch dieser Band ist spannend, so dass man ihn in ein paar Tagen lesen kann und sich jedenfalls nicht langweilt. Ob die Auflösung dann richtig "schlüssig" ist und die/der "Hauptböse" nicht zuvor in den 9 Bänden "gut" war, weiß ich nicht mehr. Mich hat das Finale eher überrascht. Auch kann ich mir derzeit nicht vorstellen, dass es nicht doch noch eine "Verlängerung" gibt, da zumindest zwei "Fäden" am Ende des 10. Bandes offensichtlich noch nicht zu Ende gesponnen sind. Es schreit also quasi alles nach einem weiteren Band, evtl. nicht mehr mit dem "Sonderdezernat Q". Nachdem ich letzte Woche Donnerstag (12.9.2024) an einer sehr guten und überaus empfehlenswerten Besichtigung in der Israelitischen Töchterschule in der Karolinenstraße teilgenommen hatte, habe ich - noch einmal - das Buch "Jüdische Rechtsanwälte in Hamburg - Ausgrenzung und Verfolgung im NS-Staat" von Heiko Morisse gelesen. Sehr, sehr bedrückend. Eigentlich unfassbar und auch daher unbedingt lesenswert, jedenfalls für jeden geschichtsinteressierten Menschen, auch wenn es keinen beruflichen Bezug zur Juristerei geben sollte. Sehr nützlich war der Reiseführer "Achtsam Reisen - Japan" von Steve Wide und Michelle Mackintosh. Zwei der dort zB für Osaka genannten Restaurants bzw. Teeläden habe ich besucht und sowohl das vegetarisch/vegane Restaurant (im Keller) als auch der Teeladen (im ersten Stock) waren wirklich sehr authentisch (dh als Nicht-Japaner war man die absolute Ausnahme und ich sehr froh, dass man dort Englisch sprach und einem half, sich zurecht zu finden), die dargebotenen Speisen und Getränke echt der "Hammer" und die "Läden" hätte man ohne die Empfehlung auch nicht gefunden. Nun habe ich schon seit einiger Zeit mit dem "Der Stich der Biene" von Paul Murray, einem (Familien-?)Roman des auch international hoch renommierten Autor, angefangen. Da mich dieser aber noch nicht so richtig "gepackt" hat und ich noch in schönsten Urlaubserinnerungen schwelgte, habe ich parallel und sehr schnell "Ikigai" von Ken Mogi, ein kleines, aber feines Büchlein über die Japanische Lebenskunst, gelesen. Über den "Bienenstich" (s.o.) werde ich weiter berichten.

Es stehen bzw. liegen dann noch einige weitere Bücher zum Lesen an: "Die Schwalben fliegen so hoch, dass man sie kaum sehen kann" (mal kein Krimi von Ake Edwardson, s.o.); "Unschuld" (und ich versuche es doch noch mal mit einem Buch von Jonathan Franzen (s.o.)). Und: "Auf den Inseln des Lichts" von Rolf Lappert sowie "Ikarien" von Uwe Timm (von dem u.a. auch "Die Entdeckung der Currywurst" stammt) sowie von Katharina Pistor "Der Code des Kapitals". Weiter: "Raus! Nur raus!" zum Thema: "Unterwegs zu Lieblingsorten der Hamburger Literatur"; "Vor dem Fest" von Sasa Stanicic und von Melanie Raabe "Die Falle". Weiter: "Treue Seelen" von Till Raether (s.o.); "Alle meine Geister" von Uwe Timm (s.o.) und "Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe. Und: "Vierundsiebzig" von Ronya Othmann. Weiter ist auf meinem "Mal-Lesen-Haufen" auch noch eine Biografie von Kamala Harris "Der Wahrheit verpflichtet" gelandet. Und, nachdem ich letzte Woche eine Talkshow mit ihm gesehen habe, auch das neueste Buch des "Reiseautors" Dennis Gastmann (s.o.), "Der blaue Lampion".

Und, noch nicht im Besitz, aber empfohlen wurden mir auch: "Ostende 1936" von Volker Weidermann und "Die Hochzeit der Chani Kaufmann" von Eve Harris.

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Musik höre ich u.a. zur Entspannung, gerne von CD, noch lieber live.

Wer Hamburg – so wie ich – auch wegen des Wassers liebt, dem empfehle ich unbedingt eine Barkassenfahrt auf der Hedi (www.frauhedi.de) mit Live-Musik von Hafennacht e.V. (www.hafennacht-ev.de). Ein maritimer Traum! Ich war im Juni 2016 das dritte Mal an Bord und habe die tolle Verbindung von Hafenrundfahrt und Konzert sehr genossen. Zuletzt habe ich (auch) einige neue Lieder auf einem Konzert am 20.11.2021 gehört. Immer wieder sehr schön. Wenn Sie "La Mer" hören wollen, können Sie dies direkt auf der Homepage von Hafennacht e.V.

Falls Sie sich für handgefertigte Manchetten interessieren – teilweise auf den eingestellten Bildern zu erkennen – empfehle ich die Goldschmiedin Sybille Chladek. www.chladek-schmuck.de

Ein Armband ganz besonderer Art (weil verbunden mit der Idee, schenkend Gutes zu tun) finden Sie bei "MON COEUR".

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Nicht zuletzt: Das freundliche Bild „Engel …“ auf der Begrüßungsseite ist ein Original von Uwe Bender (ein leider im Jahre 2019 verstorbener „Schlumper“) und das Bild unten ist ein Original von Klaus Süß. (www.grafikbrief.de)

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